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Die Kuratoren Daniel Ott und Manos Tsangaris © Manu Theobald

Münchener Biennale 2018

22. Februar 2018

Die Münchener Biennale (2. Juni bis 12. Juni) steht in diesem Jahr unter dem Motto „Privatsache“. Dr. Hans-Georg Küppers, Kulturreferent der Stadt München, fragt auf der Pressekonferenz zur Ankündigung dieses Festival für neues Musiktheater daher einleitend ganz zu recht: „Privatsache. Was ist das eigentlich in der heutigen Zeit, wo wir unser Leben öffentlich zugänglich machen und unsere Privatsphäre durch Preisgabe persönlicher Daten unwiderruflich und für immer aufgeben?“ Wie verknüpft sich heute Privates mit Öffentlichem und umgekehrt? Welche Technologien, digitalen Mittel und technologischen Aspekte sind es, die hier eine Rolle spielen? Derlei Fragen sollen mit Elementen des Musiktheaters sichtbar gemacht werden.

Neben den üblichen Spielorten wie dem Gasteig, der Villa Stuck oder der Muffathalle, wird es mit der Villa Waldberta am Starnberger See auch einen neuen Aufführungsort geben. Passend zur „Privatisierung der öffentlichen Bühne“ finden vom 2. bis einschließlich 12. Juni auch Aufführungen in Privatwohnungen statt.

Laut den Kuratoren Daniel Ott und Manos Tsangaris, ist die Münchener Biennale mittlerweile zu einem internationalen Netwerk geworden, ohne aber die lokalen Münchner Netzwerke auszuschließen. Als „hochpolitisch“ bezeichnet Tsangaris den Begriff „Privatsache“. Wo sich heutzutage die Schnittstelle zwischen Privatem und Öffentlichem stets verschiebt, gerade durch die stete Verbundenheit mit Social Media. Hierbei entsteht die Dialektik zwischen dem durch die Öffentlichkeit brüchig gewordenen privaten Raum und dem vom Privaten stets penetrierten öffentlichen Raum. Es geht auf der Münchener Biennale darum, Fragen zu stellen: „Wo fängt das an, wo hört das auf und was sind die historischen Wurzeln davon?“, so Manos Tsangaris.


15 Uraufführungen von Werken junger Kunstschaffender

Die Münchener Biennale ist weltweit das einzige Festival, das ausschließlich Uraufführungen von Werken des neuen Musiktheaters zeigt. Sie hat jungen Komponisten und Komponistinnen schon in der Vergangenheit vielfältige Möglichkeiten eröffnet, sich und ihre künstlerischen Ambitionen auf höchstem Niveau auszuprobieren. Bezeichnend dafür sei an dieser Stelle daher etwa die Aufführung „Wir aus Glas“ erwähnt. Wenn sich fünf Menschen auf engstem Raum durch gemeinsame Alltagsrituale (wie etwa gemeinsames Zähneputzen) von der Welt „da draußen“ abgrenzen, stellt sich natürlich die Frage, welche Geheimnisse gewahrt werden können, wenn sich kein Körper vor dem anderen verstecken kann. Viele der auf der Münchener Biennale zu sehenden Stücke beschäftigen sich auf ganz eigene Weise mit der zunehmenden Verdichtung und Stilisierung privater Routinen. Wir dürfen alle gespannt sein!


Weiteres in der Rubrik Theater und auf der Seite Theater.