
musica viva Konzerte des Bayerischen Rundfunks
Formvollendet
Im März können sich Fans der musica viva des Bayerischen Rundfunks wieder auf ein ganzes Wochenende mit der famosen Konzertreihe freuen. Vom 16. bis 18. März zeigt sich musica viva aufs Neue als eines der weltweit bedeutendsten Foren der Gegenwartsmusik. Diese zukunftsorientierte Serie für zeitgenössische Musik präsentiert neue Orchester und Ensemblewerke sowie avancierte kammermusikalische Kompositionen experimentellen Charakters auf höchstem Niveau.
Zunächst spielt das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung des britischen Dirigenten Stefan Asbury am 16. März in der Residenz das monumentale Schlüsselwerk des französischen Spektralismus: „Les Espaces Acoustiques“.
Spektralmusik hat sich in den 1970er Jahren in Paris im Umfeld des Ensembles l’Itinéraire (französisch für: Der Weg) herausgebildet und beruht auf den Obertönen der Klänge. Der Komponist Gérard Grisey schuf im Zeitraum von 1974 bis 1985 einen zusammengehörigen Zyklus, bei dem jedes folgende Werk den akustischen Raum des vorangegangenen erweitert und vergrößert. Dirigent Stefan Asbury gilt als einer der führenden Fachleute für zeitgenössische Musik, dirigiert Spezialensembles für Neue Musik und arbeitet regelmäßig mit den großen deutschen Rundfunkorchestern zusammen.
Am 17. März gibt es dann im BR-Funkhaus Einblicke in das Werk des Komponisten und Musiktheaterexperten Georges Aperghis und seine ganz eigene musikalische Sprache, wie sie sich in der Uraufführung seines Werkes „Intermezzi“ darstellt.
Bei der darauffolgenden Matinée im Funkhaus am 18. März widmet sich das BR-Symphonieorchester einem weiteren Werk von Gérard Grisey – dem buchstäblichen „Vortex Temporum“. Herausfordernd und komplex geht es hier um die Zeit und Geschwindigkeit, in der sich die Töne in Musik entwickeln, wachsen und wieder in sich zusammenfallen. Dabei scheint es zuweilen, als könne man die Zeit selbst steuern. Künstlerische Ausnahmeprojekte für eine künstlerische Ausnahmereihe. Musica viva!