
Radikal jung am Münchner Volkstheater
Das Festival für junge Regie
Radikal jung, das Festival für junge Regie, findet vom 27. April bis 5. Mai am Münchner Volkstheater statt. In diesem Jahr sind 13 Regiearbeiten eingeladen, die Produktionen stammen aus Antwerpen, Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Hamburg, Magdeburg, Mannheim, Innsbruck, Wien sowie Weimar. Eröffnet wird das Regietheaterfestival am 27. April dabei mit drei verschiedenen Stücken.
„Zwiegespräch“ von Peter Handke ist ein Plädoyer für das nicht bloße Betrachten, sondern für das Eingreifen in die Welt. Bei „Radical Hope – Eye to Eye“ handelt es sich um eine atemberaubende
installativ-performative Arbeit aus Belgien. Bei „Sistas!“, dem dritten Eröffnungsstück, geht es um drei Schwestern auf der Suche nach ihrer Identität als Töchter eines GI‘s in Berlin. „Das Ereignis“ am 30. April ist eine Arbeit die es schafft, die autofiktionalen Texte von Annie Ernaux ohne eine Verengung in ihrer historischen Offenheit zu erzählen.

Das Programm im Mai
Ein Literaturabend, der mit großer und neuer Selbstverständlichkeit eine deutsche Familiengeschichte erzählt, kommt außerdem mit „Dschinns“ auf die Bühne. Es geht um einen Vater, der in die Türkei zurückgeht um seinen Lebensabend zu verbringen, und eine Familie die zusammenkommt, um ihn zu Grabe zu tragen.
Die Erzählung „Odyssee“ mit sieben Frauen und zwei Jungen aus der Ukraine und sieben Düsseldorferinnen verwebt zentrale Motive Homers mit den Geschichten der Spielenden. Diese wirft einen neuen, weiblichen Blick auf den universellen Mythos – poetisch, persönlich, präsent.
„Gondelgschichten“ recherchiert als Kollektiv die korrupten Verhältnisse der Tiroler Skiindustrie. Es zeigt mit geschliffenem Humor, wie die Verbreitung des Coronavirus aber auch ein Voranschreiten der Klimakatastrophe in diesem System nicht aufzuhalten sind.
Das Bulgakow‘sche Mammutwerk „Der Meister und Margarita“ wird mit großer Frische erzählt. „Mein Leben in Aspik“ ist eine groteske Reise in die Abgründe einer deutschen Familiengeschichte, die zur Achterbahnfahrt durch die weitergereichten Traumata von drei Generationen wird. In einem sehr intimen Abend führt Dan Daws „The Dan Daw Show“ an die Selbstbestimmtheit seines Körpers. Weitere Stücke im Mai: „GRM. Brainfuck“ ist eine zynische Persiflage auf den Neoliberalismus. „8 1/2 Millionen“ erforscht die Grenzen moderner Freiheit und spielt dabei obsessiv immer wieder durch, ob ein anderes Leben möglich gewesen wäre. „Woyzeck“ erzählt die Geschichte eines männlichen Verlierers, der unter den ökonomischen Bedienungen zusammenbricht.
Weitere Informationen finden Sie außerdem im Kalender.