Erinnerung im Umbruch

80 Jahre nach dem Holocaust widmet sich die Ausstellung „Die Dritte Generation. Der Holocaust im familiären Gedächtnis“ im Jüdischen Museum München der Fragilität und Vielfalt jener Erinnerungen, die von Enkelgenerationen getragen werden. Denn es stellt sich eine zentrale Frage: Wie erinnern, wenn Zeitzeug*innen kaum noch selbst sprechen können? Das Jüdischen Museum München gibt darauf eine bewegende, künstlerische Antwort. Subtile künstlerische Arbeiten reflektieren Familienmythen, Schweigen und das Erbe des Schweigens – und wie dieses heute verarbeitet wird.

Noch bis 1. März 2026 zeigt die Ausstellung Werke von internationalen und lokalen Künstler*innen zur Relevanz von Erinnerung, Verlust und Neugier. Ergänzt werden die Perspektiven durch die historische Dimension von Provenienz und Restitution, sichtbar besonders in Münchner Beiträgen.

Thematisiert werden transgenerationale Traumata, vererbte Erinnerung, gesellschaftliches Nichtwissen und die Rolle der Kunst als Mittel gegen das Vergessen. Ergänzt wird die Schau durch lokale Perspektiven, etwa zur Provenienz einzelner Sammlungsobjekte oder zum Erinnern bei Sintizze und Romnja.

Europäischer Tag der Jüdischen Kultur am 14. September 2025

Am 14. September, dem Aktionstag, ist der Eintritt ins Museum frei. Begleitend zur Ausstellung gibt es ein vielfältiges Programm:

• 11.00 Uhr: Stadtspaziergang „Die Möhlstraße – Damals und Heute“ in Bogenhausen
• 11.00 Uhr: Kinderworkshop „Lasst uns feiern! Von jüdischen und anderen Festen“ (7 bis 12 Jahre)
• 13.30 Uhr: Kuratorinnen-Rundgang durch „Die Dritte Generation“
• 15.00 Uhr: Museumseinblick bei „Unser Haus“ – Architektur und Dauerausstellung werden vorgestellt

Mehr Infos zur Ausstellung und zum Europäischen Tag der Jüdischen Kultur auch auf der Webseite des Jüdischen Museums.

Weiteres in der Rubrik Ausstellungen und auf der Seite Ausstellungen.