Tradition und Festtag des Münchner Bieres

Wer sich am 23. Juli vormittags auf den Marienplatz begibt, kann dort ein Stück gelebte Münchner Stadttradition miterleben. Mit dem Münchner Brauertag lassen die Münchner Brauereien den jahrhunderte alten Brauch des Gewerbefesttages fortleben. Feierlich verabschieden sie an diesem Tag ihre Jungbrauerinnen und -brauer nach erfolgreich bestandener Lehrzeit. Sie verpflichten sich mit ihnen, gemeinsam und öffentlich auf das „Herzstück“ der Münchner Braukultur – das Münchner Reinheitsgebot von 1487, nach dem das Münchner Bier noch heute gebraut wird.

Höhepunkt dieses Festtages ist das öffentliche „Freischlagen“ mit dem die Stadt die Jungbrauerinnen und -brauer ehrt. Einzeln treten sie jeweils vor den Oberbürgermeister, der feierlich die hölzerne Ferula – das traditionelle Zunftzeichen der Brauer – über ihren Schultern niedersinken lässt und sie so gewissermaßen zu Rittern des Reinheitsgebotes schlägt.

Schon am Morgen findet für die Brauerinnen und Brauer ein Sonder-Gottesdienst in St. Peter statt. Danach ziehen die Lehrlinge, Gesellinnen und Gesellen, Meisterinnen und Meister sowie die Ehrengäste weiter zum Marienplatz. Natürlich angeführt vom Münchner Kindl mit Trachten- und Musikkapellen, Gebirgsschützen und den geschmückten Pferdegespannen weiter zum Marienplatz. Dort tanzen zunächst die traditionsreichen Schäffler, die eigens zu Ehren der Brauerinnen und Brauer eine Ausnahme von der sonst streng befolgten Regel machen, nur alle sieben Jahre aufzutreten.

Die eigentliche Freischlagungszeremonie findet dann am späten Vormittag statt, gefolgt von der Erneuerung des „Preueides“ von 1487. Bei diesem schwören die Brauerinnen und Brauer feierlich gemeinsam: “ … zu einem yeden Bier allain, Gersten, Hopfen und Wasser nehmen und brauchen … und nicht anders darein tun …“.

Den offiziellen Abschluss des Brauertages bilden die Goaßlschnalzer, Trachten- und Volkstanzgruppen. Diese treten anschließend auf dem Marienplatz auf. Währenddessen ehren die Münchner Brauereien am Nachmittag im Rahmen des Ehrenempfangs die besten Jungbrauerinnen und -brauer ihres Jahrgangs noch einmal gesondert.

Weitere Informationen finden Sie außerdem im Kalender.

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