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Alexej von Jawlensky, Marianne von Werefkin, Andreas Jawlensky und Gabriele Münter in der Sollerstraße in Murnau, um 1909.
Foto: Wassily Kandinsky © Gabriele Münter- & Johannes Eichner-Stiftung, München

Lebensmenschen im Lenbachhaus

21. Dezember 2019

Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin

Alexej von Jawlensky (1864-1941) und Marianne von Werefkin (1860-1938) zählen zu den wegweisenden Künstlerpaaren des deutschen Expressionismus. Nun werden sie im Lenbachhaus das erste Mal in einer gemeinsamen Ausstellung gezeigt. Fast 30 Jahre waren diese herausragenden Künstler in Leben sowie Werk eng miteinander verbunden.

Alexej von Jawlensky,
Selbstbildnis mit Zylinder, 1904, Öl auf Leinwand, 65,5 x 46,4 cm © Privatsammlung

1896 waren beide gemeinsam aus Sankt Petersburg nach München gekommen. Werefkin, in Russland als weiblicher Rembrand bezeichnet, widmete sich in München dabei intensiv der Kunsttheorie. Jawlensky begann während dessen, mit Stillleben und Figurendarstellungen zu experimentieren. In ihrer Wohnung in der Münchner Giselastraße entstand der sogenannte rosa Salon, in dem sie auch Kandinsky und Münter kennenlernten. In dem nur sechswöchigen ersten Aufenthalt 1908 in Murnau fanden die vier gemeinsam zu einer expressiven und starkfarbigen Malerei. Es war die Geburtsstunde des Expressionismus.

Die Neue Künstlervereinigung München

Während Jawlenskys Murnauer Landschaften zunehmend abstrakter wurden, entwickelte Werefkin ihre spezifische Figurenmalerei. Diese widmete sich der menschlichen Existenz und ihrem schicksalhaften Ausgeliefertsein an äußere und innere Mächte. Mit der von Jawlensky und Werefkin 1909 mitbegründeten Neuen Künstlervereinigung München, aus der zwei Jahre später der Blaue Reiter hervorging, haben sie als Vordenkerin (Werefkin) und malerischer Impulsgeber (Jawlensky) dieser beiden Vereinigungen Kunstgeschichte geschrieben.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs gingen Werefkin und Jawlensky ins Schweizer Exil, wo sie in engsten räumlichen Verhältnissen miteinander lebten und arbeiteten, bevor sie sich 1921 schließlich trennten. Jeder für sich, wie bereits vorher in ihrer Gemeinschaft als Paar, leisteten sie einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der modernen Kunst am Beginn des 20. Jahrhunderts.


In einer ungewöhnlichen Ausstellungsarchitektur fügen sich die einzelnen Stationen ihres künstlerischen Schaffens bis hin zu beider Spätwerk zu einem opulenten Panorama von über 190 Werken zusammen. Inspiriert von der thematischen Idee der Lebensmenschen, finden in der Architektur die vielfältigen Irrwege, gemeinsamen und getrennten Wege ihren Platz.

Weitere Infos zur Ausstellung im Lenbachhaus finden sich außerdem im Kalender.


Weiteres in der Rubrik Ausstellungen und auf der Seite Ausstellungen.