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Edward Okún: Wir und der Krieg, 1917-23, Öl auf Leinwand, 88 x 111, Nationalmuseum in Warschau

Stille Rebellen

25. März 2022

Polnischer Symbolismus um 1900 in der Kunsthalle München

Die Kunsthalle München zeigt die bisher umfassendste Ausstellung in Deutschland zur Hochblüte der polnischen Kunst zwischen 1890 und 1918. Mit dabei sind rund 130 bedeutende Werke aus den Nationalmuseen in Warschau, Krakau und Posen sowie weiteren öffentlichen und privaten Sammlungen. Die polnische Malerei der Jahrhundertwende entführt in eine Welt der Mythen und Legenden, in träumerische Landschaften, in alte Traditionen und Bräuche, in die Tiefen der menschlichen Seele.

Kunsthalle München
Jan Mateijko: Stańczyk, 1862, Öl auf Leinwand, 88 x 120 cm, Nationalmuseum in Warschau

Das geteilte Polen

Polen war bis zu seiner Unabhängigkeit 1918 zwischen Russland, Preußen und Österreich-Ungarn aufgeteilt. In einer Nation ohne eigenen Staat trat eine junge Generation von Künstlerinnen und Künstlern an, die Malerei zu erneuern. Mit ihren Gemälden stifteten sie, was auf politischer Ebene fehlte: eine gemeinsame Identität. Inspiration fanden sie ebenso in der eigenen polnischen Geschichte, Kultur und Natur wie im Austausch mit Künstlerkreisen in München, Paris, Sankt Petersburg oder Wien.

Blütezeit der polnischen Kultur

Die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert war eine Blütezeit der polnischen Kultur. Die Bewegung „Junges Polen“ (1890-1918), die die Bereiche Literatur, Bildende Kunst und Musik umfasste, ging zuerst vor allem von Krakau aus. Unter der liberaleren Politik Österreich-Ungarns bot die ehemalige Hauptstadt Polens übrigens bessere Voraussetzungen zur Entfaltung des polnischen Kulturlebens als die preußisch und russisch besetzten Gebiete. Dennoch bildete Warschau trotz aller Einschränkungen das wichtigste künstlerische Zentrum neben Krakau. Die neue Generation wandte sich von der rationalistischen Philosophie des Positivismus ab. Sie besann sich stattdessen auf die Tradition der Romantik. Mit dieser verband sie unter anderem der rebellische Geist, die Stilisierung des Künstlers zum visionären Schöpfer und das Interesse an der Veranschaulichung emotionaler Zustände.


In zehn thematischen Kapiteln präsentiert die Ausstellung, die vom 25. März bis 7. August in der Kunsthalle München zu sehen ist, den beeindruckenden Facettenreichtum der polnischen Kunst dieser Zeit. Die Schau zeichnet dabei ihre Entwicklung nach und verortet sie im kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Kontext Polens wie auch Europas.

Weitere Informationen finden Sie außerdem im Kalender.


Weiteres in der Rubrik Ausstellungen und auf der Seite Ausstellungen.