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Schalgzeugerin Anika Nilles ist am 10. November zu Gast in der Unterfahrt. Abb.: © Sabine Schöneberger

Die Jazz-Welt ist zu Gast in der Einsteinstraße

9. November 2021

Heroes und junge Talente im Herbst in der Unterfahrt erleben

Das November-Programm im Jazzclub Unterfahrt ist mal wieder ebenso legendär wie der Club selbst. Lokal und international mit allem was jazzt und swingt! Noch ein wichtiger Hinweise zum Konzertbesuch. In der Unterfahrt gilt die „2G-Regel“. Das heißt: Zutritt haben nur vollständig geimpfte oder genesene Personen. Der entsprechende Nachweis ist beim Einlass zusammen mit dem Personalausweis vorzuzeigen. Ticketbestellungen aktuell am besten per E-Mail an info@unterfahrt.de

Di 9.11.2021, 20.30 Uhr
Jamael Dean & Sharada Shashidhar Quartet

Besuch aus Kalifornien: Der Pianist Jamael Dean und die Sängerin Sharada Shashidhar sind in der immer stärker anwachsenden Jazz-Community von Los Angeles aktiv. Er ist der Enkel des legendären Soul-Jazz-Drummers Donald Dean und tourte bereits mit Kamasi Washington oder Thundercat. Sie verbindet Jazz mit den Klängen ihrer indischen Ahnen und faszinierte auf ihrem von Dean produzierten Debütalbum ‘Rahu’ mit höchst gefühlvoller Stimme und inspiriertem Songwriting. Im gemeinsamen Quartett nähern sich Jamael Dean und Sharada Shashidhar dem Spiritual Jazz der 60er und 70er-Jahre aus heutiger Perspektive, mit Mitteln der musikalischen Gegenwart. Der Pianist und die Sängerin sind übrigens auch treibende Kräfte im „Pan Afrikan Peoples Arkestra“, das 1961 vom Pianisten Horace Tapscott gegründet wurde und seitdem manche Metamorphose durchmachte.

Mi 10.11.2021, 20.30 Uhr
Anika Nilles & Nevell

Wenn Anika Nilles Schlagzeug spielt, entstehen nicht nur vielschichtige facettenreiche Rhythmen, sondern auch tänzelnde beschwingte Melodien. Die gebürtige Aschaffenburgerin begreift ihr Instrument nämlich als orchestralen Klangerzeuger. Weil sie so besonders ist, schaffte es Anika Nilles auch auf den Titel des einflussreichen US-Schlagzeug-Magazins „Modern Drummer“. Das ist vor ihr in vier Jahrzehnten nur vier weiteren Frauen gelungen. Die Zeit würdigte ihr Wirken an Trommeln und Becken folgendermaßen: „Ihr großes musikalisches Vokabular, ihre Ausdruckskraft und Leichtigkeit, ihre sehr geschmackvollen, feinsinnigen Schlagzeugkompositionen mit überraschend explosiven Drumfills inspirieren SchlagzeugerInnen auf der ganzen Welt.“ Anika Nilles liegt der Rhythmus im Blut, denn sie stammt aus einer Familie von Schlagzeugern. Mit sechs begann sie selbst zu spielen, doch professionell trommelt die heute 38jährige erst seit sie 26 ist. In der Unterfahrt stellt sie ihre munter zwischen Jazz, Funk, Rock und Pop pendelnde Band „Nevell“ und das Album „For a colourful Soul“ vor.

Do 11.11.2021, 20.30 Uhr
Savina Yannatou

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Abb.: © Maarit Kytoharju

Kaum ein Thema gibt so viel her wie das Wasser, weil es Leben gibt und nimmt, weil es den Boden fruchtbar macht oder überschwemmen kann, weil es klar, aber auch undurchdringlich ist. Mit den Mythen um das nasse Element beschäftigt sich die griechische Sängerin und Komponistin Savina Yannatou in ihrem Zyklus „Watersong“. Mit der Sängerin Lamia Bedioui und dem kurios instrumentierten Ensemble „Primavera en Salonico“ trägt sie Lieder in verschiedenen Sprachen und Dialekten vor, die in der Renaissance aber auch in der jüngeren Vergangenheit entstanden, Songs, die meist aus dem Mittelmeerraum stammen, die sanft fließen, die strömen, rauschen, tropfen, branden, hochwogen, abebben. Savina Yannatou gilt als eine der Lichtgestalten der Weltmusik, als musikalische Ahnenforscherin, als Klangexperimentatorin. Sie schrieb schon für Theater, Tanz und Videowerke, arbeitete mit Baby Sommer, Barry Guy oder Peter Kowald und ist eine Meisterin darin, Traditionelles durch die Mittel der zeitgenössischen Improvisation in die Gegenwart zu übersetzen.

Fr 12.11.2021, 20.00 Uhr
Junger Münchner Jazzpreis 2021

Der Junge Münchner Jazzpreis (JMJP) wird 2021 zum neunten Mal vergeben. Er ist ein Förderpreis von ‘mucjazz – Münchner Verein zur Förderung von Jazz e.V.’ und ist ausgeschrieben für Jazzmusiker*innen bis 28 Jahre. Der JMJP lebt von der Unterstützung von Mitgliedern und Spendern, seit 2019 wird er auch durch die Versicherungskammer Kulturstiftung gefördert. Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dieter Reiter und ausgewählt von einer hochkarätigen Fachjury (Jury des JMJP 2021: Laura Wachter, Michael Wollny, Jan Zehrfeld, Oliver Hochkeppel und Andreas Heuck) stehen erneut drei vielversprechende NachwuchskünstlerInnen im Finale: Luca Zambito Quartett, Karoline Weidt Quartett, Lukas Langguth Trio.

Sa 13.11.2021, 20.30 Uhr
Trio M

Das M im „Trio M“ steht für die vertrauliche Anrede von drei Größen, deren Nachnamen im Jazz oft genannt werden, wenn es um musikalische Innovation, unbedingte Individualität und große Wandelbarkeit geht. Mit der Pianistin Myra Melford, dem Bassisten Mark Dresser und dem Schlagzeuger Matt Wilson taten sich drei Asse zusammen, die bislang Erstaunliches geleistet haben in punkto Stilistik, Komposition, Improvisation und Jazz-Pädagogik. Myra Melford, Mark Dresser und Matt Wilson setzen die üblichen Rollenzuteilungen im Piano Trio außer Kraft, musizieren gleichberechtigt, kommunizieren prächtig miteinander und lassen ihren jeweiligen Erfahrungshorizont in ihr gemeinsames Tun einfließen. Frappierend ist ihr Umgang mit Repetition, wie sie aus kreiselnden Motiven ungeahnte Nuancen hervorzaubern und ihre Musik dabei immer weiter verdichten. Die Kompositionen und Improvisationen des „Trio M“ leben vor allem von Abwechslung und starken Kontrasten. „Da stehen gut gelaunte, von vielen stilistischen Andeutungen durchzogene Tempo-Macher gegen ätherische Balladen, da münden glasklare Strukturen in gewollt Diffusem“, beschrieb das deutsche Magazin Jazzthing einst ein Album der Band.

Mo 15.11.21, 20.30 Uhr
Dejan Terzic Axikom

Dejan Terzic AXIOM

Laut Wikipedia ist ein Axiom „eine gültige Wahrheit, die keines Beweises bedarf“. Kein Wunder, dass der Schlagzeuger Dejan Terzic sein mit dem amerikanischen Saxofonisten/ Klarinettisten Chris Speed, dem serbischen Pianisten Bojan Z. und dem neuseeländischen Bassisten Matt Penman besetztes Quartett nach diesem Begriff benannte – denn seine Musik orientiert sich an unumstößlichen Grundsätzen, ist aufrichtig und rechtschaffen. Auf der Suche nach Wahrhaftigkeit im Reich der Klänge lässt Terzic sich selbst und seinen Mitstreitern viel Spielraum in oft folkloristisch getönten und sehr spannungsreichen Jazz-Kompositionen. Dejan Terzic kam im bosnischen Banja Luka zur Welt, wuchs aber in Nürnberg auf, wo er an der Hochschule für Musik auch ausgebildet wurde. Als Mitbegründer des heute legendären „Sunday Night Orchestras“ sorgte er für Furore, ebenso als Begleiter für ungezählte internationale Größen und als Bandleader solcher Formationen wie „Underground“, „Melanoia“ oder eben „Axiom“.

Di 16.11.21, 20.30 Uhr
Peter Bernstein Quartet

Wenn einer die Spielweisen der klassischen Jazzgitarre bewahrt und mit sanften Applikationen der Neuzeit geschickt ins Jetzt überführt hat, dann der Amerikaner Peter Bernstein. Bei ihm stehen sich Tradition und Moderne gegenüber, kommen sich näher, vereinen sich. Zum stilsicheren und enorm swingenden Spiel des 54jährigen fühlten sich schon Lee Konitz, Diana Krall, Brother Jack McDuff, der kürzlich verstorbene Dr. Lonnie Smith oder Joshua Redman hingezogen – wie ungezählte andere engagierten diese Größen den gebürtigen New Yorker. Trotz starker Auslastung als Begleiter blieb Peter Bernstein immer wieder Zeit für eigene Projekte. Eines beschäftigte sich mit dem Werk Thelonious Monks, ein anderes ist ein gleichberechtigtes Trio mit dem Organisten Larry Goldings und dem Schlagzeuger Bill Stewart. Nach München bringt Peter Bernstein drei großartige Kollegen mit: Sullivan Fortner ist einer der aufregendsten jungen Pianisten des Jazz, der Bassist Darryl Hall versorgte schon Martial Solal, Cedar Walton, Dianne Reeves oder Didier Lockwoid mit tiefen Tönen, und der Schlagzeuger Roberto Gatto ist nicht weniger als eine Legende des europäischen Jazz.

Mi 17.11.21, 20.30 Uhr
Emil Brandqvist Trio

Der schwedische Schlagzeuger und Komponist Emil Brandqvist ist ein Poet, ein Klangmaler, der Besen und Stöcke wie Pinsel einsetzt und auch seine Fantasie als Schreiber nutzt, um sanfte, filigrane Tongemälde fertigzustellen. Der auch als Soundtrack-Lieferant erfolgreiche 40jährige wird oft als „sanftester Drummer Europas“ beschrieben, als Mann dem das große Ganze wichtiger ist als technische Kapriolen. Auf seinem neuesten Album „Entering The Woods“ entführt uns Emil Brandqvist in die Tiefen des Waldes, scheint mit Klängen das dichte Gehölz beschreiben zu wollen, die Sonnenstrahlen, die durchs Laub schimmern, die Geräusche und natürlich die Mythen, die wir mit diesem Naturraum verbinden. Seine Partner sind einmal mehr der finnische Pianist Tuomas Turunen, der die Musik des Trios mit neoklassizistischen Sprengseln einfärbt und der Bassist Max Thornberg, der im wunderbar ätherischen Treiben von Brandqvist und Turunen wie eine verlässliche Orientierungshilfe tönt.

Do 18.11.21, 20.30 Uhr
Philip Catherine | Paulo Morello | Sven Faller

Philip Catherine, Sven Faller, Paulo Morello Abb.: © Ralf Dombrowski

Da haben sich zwei gefunden, die sich von ihrer Spielweise deutlich unterscheiden und doch wunderbar ergänzen. 2010 lernten sich der legendäre belgisch-britische Gitarrist Philip Catherine und sein deutscher Saiten-Kollege Paulo Morello während der Jazzwoche Burghausen kennen und spürten sofort, dass die Chemie stimmt. Ihren musikalischen Austausch, zu dem sie auch den Bassisten Sven Faller einluden, führen die Beiden bis heute weiter. Das schwungvolle stimmige kreative Miteinander wurde auf dem Album „Manoir de mes Rêves“ dokumentiert – es enthält zwar auch Material aus der jüngeren Vergangenheit, hauptsächlich aber Titel, die man mit dem Pariser Flair der 50er und 60er Jahre in Verbindung bringen kann – Songs von Georges Brassens, Henri Salvador oder Eddy Louis. Mit Philip Catherine, dem Charles Mingus einst den Spitznamen „Young Django“ verpasste, seinem Gitarrenpartner Paulo Morello und dem Bassisten Sven Faller treffen drei Musiker aufeinander, die nicht mit Technik protzen. Sie erreichen das Herz ihrer Zuhörer mit viel Gefühl, Gespür und Geschmackssinn.

Fr 19.11.21, 20.30 Uhr
Omer Klein Trio

Als sich unsere Welt während des ersten Lockdowns nicht mehr weiterzudrehen zu schien, hat der israelische Pianist Omer Klein das Beste aus dem Umstand gemacht, dass er von einem Tag auf den anderen nicht mehr reisen konnte. Was ihm in der schmerzlichen Phase des globalen Stillstands durch den Kopf ging und seine Seele berührte, ließ er ganz unmittelbar in neue Kompositionen fließen. Sein Album „Personal Belongings“ – solo und in bewährter Trio-Besetzung eingespielt – ist ein hinreißendes Dokument seiner Gefühlslage während des Ausnahmezustands. Es ist ein in Töne gebannter Versuch den Istzustand unserer Zeit zu beschreiben, ein Blick nach außen und innen. Der 39jährige Omer Klein gilt als einer der herausragenden Pianisten unserer Tage, als Spieler, der mühelos und sehr homogen Elemente des Modernen Jazz, der Klassik und heimische nahöstliche Einflüsse zusammenbringt. Sein Dreier mit dem Bassisten Haggai Cohen-Milo und dem Schlagzeuger Amir Bressler setzte zudem neue Standards für das Piano Trio. Nach Stationen in Boston, New York und Düsseldorf ist der Israeli Omer Klein heute in Frankfurt zuhause.

Sa 20.11.21, 20.30 Uhr
Kai Strauss & The Electric Blues Allstars

Der Gitarrist und Sänger Kai Strauss zählt zum kleinen Kreis europäischer Bluesmusiker, denen selbst amerikanische Kollegen und Kritiker Authentizität attestieren. Der in der Blueshochburg Osnabrück aufgewachsene Musiker erspielte sich in über 25 Jahren on the road einen Ruf wie Donnerhall und wurde bereits mit fünf „Blues Awards“ sowie dem „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ ausgezeichnet. Strauss, der sein musikalisches Profil bei Konzerten in über zwanzig Ländern schärfte, wurde in Teenager-Jahren „von der Musik von Buddy Guy, Albert King oder Jimmy Vaughan infiziert“. Er bewahrte sich die Vorbilder im Herzen und entwickelte doch seinen ganz eigenen Stil. „Strauss spielt mit tiefem musikalischem Verständnis und fügt instinktiv die richtigen Noten und Soli zusammen. Er zeigt den Killerinstinkt, den die alten Meister wie Magic Sam hatten“, urteilte Großbritanniens Bluesgitarrenlegende Otis Grand über das Doppelalbum ‘Live in Concert’. Mit seinen „Electric Blues Allstars“ stellt Strauss jetzt das Material des brandneuen Werks „In My Prime“ vor – das einfach mitreißend ist und pur, unverfälscht, authentisch aber auch verdammt modern tönt.

Di 23.11.21
Ozma

Genregrenzen? Kennt die französische Band OZMA nicht. Wenn das Quintett um den Schlagzeuger und Komponisten Stéphane Scharlé im Jazz, Electro Trance und Rock wildert, dann klingt das manchmal, als ob John Coltrane auf Rage Against The Machine trifft, Ravi Shankar mit Pink Floyd jammt oder Amon Tobin eine New Orleans-Fanfare durch den Remix-Filter jagt. Auf acht Alben und in über 500 Konzerten auf vier Kontinenten hat die Formation OZMA ihren so abenteuerlichen aber doch zugänglichen Sound weiterentwickelt und kultiviert. Das neue Werk „Hyperlapse“ bebt geradezu vor Energie und Vitalität. Die zehn Stücke darauf sind übrigens Städten gewidmet, in denen die Band während ihrer Welttournee 2018 gastierte. Stéphane Scharlé: „Das Album ist eine Konfrontation mit der Realität, angereichert mit menschlichen Begegnungen und Kulturschocks.“

Mi 24.11.21, 20.30 Uhr
Unheard – Nachwuchskünstler:innen Konzertserie
Neuland feat. Tim Köhler & Jakob Bereznai

Der Name dieses Live Loop-Duos aus Hannover sagt aus, worum es geht. Darum, musikalisches „Neuland“ zu betreten. Als sich der Schlagzeuger Christoph Wirtz und der Gitarrist Julian Scarcella 2016 zusammentaten, wollten sie zwar Jazz spielen, gleichzeitig aber mit anderen Vorzeichen improvisieren. Sie setzten Loop Stations und Freeze-Effekte ein und schufen so faszinierende neue Klangwelten. Ihr musikalischer Kosmos wuchs mit der Expansion des Geräteparks, durch intensives Experimentieren und Proben sowie durch musikalische Gäste – meist waren es Kommilitonen von der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Am heutigen Abend sind dies der Pianist Jakob Berznai und der Saxophonist Tim Köhler. Das Universum von Neuland kennt keine Grenzen und viele Einflüsse: Bebop, Avantgarde, brasilianische Musik, Flamenco, Fusion, Klassik laufen durch den digitalen und den persönlichen Filter der beiden innovativen Musikanten, die ihr Publikum stets auf ein Abenteuer mitnehmen.

Do 25.11.21, 20.30 Uhr
Matthias Lindermayr Trio
„Tryptich“ – Album-Release-Konzert

Der Trompeter Matthias Lindermayr hat einen ganz besonderen gehaltvollen und nuancenreichen Ton kultiviert, den er auf seinem neuen Album „Triptych“ nutzt, um mit Philipp Schiepek an der akustischen Gitarre und dem Percussionisten Simon Popp zu kommunizieren und die gemeinsamen Klang-Räume von Jazz und zeitgenössischer Klassik auszuloten. Die acht Stücke der CD sind bewusst sehr einfach und offen gehalten, um Lindermayr, Schiepek und Popp die Möglichkeit einzuräumen, sich ausschließlich auf Interaktion und Klang zu konzentrieren. Der Unterfahrt-Auftritt markiert die Live-Premiere dieses Trios. Der 34jährige Matthias Lindermayr arbeitet beständig an seiner musikalischen Weiterentwicklung, an der Expansion seiner Artikulationsmöglichkeiten. Das zeigt sich, seit der an der Hochschule für Musik und Theater in München bei Claus Reichstaller (Trompete) und Gregor Hübner (Komposition) und auch am Berklee College of Music (bei Tiger Okoshi) ausgebildete Instrumentalist 2015 mit „Lang Tang“ sein Debüt veröffentlichte.

Sa 27.11.21, 20.30 Uhr
Renaud Garcia-Fons solo

Abb.: © Jan Scheffner

Perfektion ist in der Musik nichts wirklich Erstrebenswertes, denn das Leben bleibt selbst für die Talentiertesten ein nicht endender Lernprozess und auch bei den größten Künstlern sollte das Publikum den Eindruck haben können, dass da irgendwo noch Luft nach oben ist. Letztendlich besitzt Perfektion auch immer etwas Steriles. Anders ist das bei der Vollkommenheit, mit der Renaud Garcia-Fons seinen Kontrabass spielt. Denn der Franzose mit iberischen Wurzeln missbraucht seine Solo-Auftritte nicht, um zu demonstrieren, was er sich in ungezählten Übungseinheiten drauf geschafft hat. Nein, der an Heilig Abend 1962 geborene Musiker nutzt ausgefeilte verblüffende Techniken zum Erzählen von Geschichten, die sich im Mittelmeerraum, im Orient oder in den multikulturellen Arrondissements von Paris abspielen, Geschichten, die Geheimnisse, Mystik und Historie in sich tragen. Wenn er spielt, tritt das brillante Handwerk in den Hintergrund und ist nur Mittel zum Zweck: die Zuhörerinnen und Zuhörer in reizvolle Klangwelten zu entführen.

Mo 29.11.21, 20.30 Uhr
Don Byron | Aruan Ortiz

Was den idealen Jazzmusiker ausmacht, bringen diese Beiden im Übermaß mit: Handwerk, Instinkt, Neugier, Wagemut, Intellekt, Urwüchsigkeit, Traditionsbewusstsein und Forscherdrang. Mit dem amerikanischen Saxofonisten und Klarinettisten Don Byron und dem kubanischen Pianisten Arúan Ortiz befinden sich zwei im Dialog, die sich etwas zu sagen haben, die zwingend argumentieren, die von ihrem reichen Erfahrungsschatz profitieren, die sich herausfordern und charmant musikalisch necken. Der 63jährige Byron und der 48jährige Ortiz schärften beide ihr Profil als Initiatoren verschiedener Projekte, als Bandleader, als Dozenten und als Sidemen. Byron arbeitete mit Bill Frisell, Craig Harris, Vernon Reid oder Marc Ribot, Ortiz mit Wallace Roney, Roy Hargrove, Stefon Harris, Lionel Loueke oder James Brandon Lewis.

Di 30.11.21, 20.30 Uhr
Petros Klampanis Trio

Da ist Bewegung drin: das bewährte Trio des griechischen Bassisten und Komponisten Petros Klampanis pendelt munter zwischen Ost und West, Alt und Neu, zwischen Jazz, Klassik, Pop, Folklore und macht auf dem Weg von einem Pol zum anderen immer wieder irgendwo Station. Kennen gelernt haben sich der Bandleader, der estnische Pianist Kristjan Randalu und der deutsch-polnische Percussionist Bodek Jahnke in New York. Allerdings sind Klampanis` Klavierspieler und Schlagwerker seit einer gefühlten Ewigkeit miteinander vertraut. Seit ihrer Schulzeit musizieren sie zusammen und kommunizieren auf traumwandlerische Art. Vom fast telepathischen Austausch der Beiden ließ sich auch Petros Klampanis anstecken, der ganz schnell eine gemeinsame Frequenz mit Randalu und Janke fand. Als Trio verstehen es die Drei eine ergebnisoffene, hochspannende Musik von fast cinematischer Qualität zu spielen, Musik, die mit jedem Ton die Fantasie anregt.


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