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© PublicDomainPictures / pixabay

Die Online-Events der Münchner Kulturveranstalter

10. Juni 2020

Kultur digital über Livestreams

© sferrario1968 / pixabay

Konzerte haben Pause, Theater, Clubs und Kinos sind geschlossen. Die Münchner Museen und Galerien waren bis Mitte Mai geschlossen. Es fanden keine Lesungen und keine Messen statt. Stadtführungen, Kabarettveranstaltungen, Vorträge, Workshops oder Ausstellungen – alles ausgefallen.

Für die Münchner Kulturveranstalter ist die Corona-Zeit, gelinde gesagt, eine Herausforderung. Wie soll man mit seinem Publikum in Kontakt treten, wenn die Stuhlreihen leer und die Zuschauer zuhause bleiben müssen?

Eine Lösung musste her. Die Technik des 21. Jahrhunderts bietet da Hilfe zur Selbsthilfe. Wenn es jetzt heißt: „Content is King“, dann gilt es anzupacken. Online-Streams, Live-Streams, Podcasts, kurzum: digitaler Inhalt muss entweder geschaffen, verstärkt produziert oder auffindbarer gestaltet werden! Niemand muss auf Kultur verzichten, denn die engagierten Münchner Kulturbetriebe laufen in Sachen Kreativität während der Corona-Zeit zu Höchstformen auf. Dabei kommt es nicht auf die „Größe“ der Kulturveranstalter an, noch auf das Metier, was bespielt wird!

Die BR-Klangköper (Symphonieorchester, Rundfunkorchester, Chor und musica viva des Bayerischen Rundfunks) bieten unter www.br-klassik.de/concert Konzerterlebnisse on demand: Livestreams und aufgezeichnete Konzert-Highlights aus Klassik, Jazz, Film- und Weltmusik aus dem Archiv. Sozusagen genau das, was man ohne Corona-Beschränkungen auch vor Ort in der Philharmonie oder in der Residenz live hätte genießen können. In den Mediatheken der einzelnen BR-Klangkörper wird es dann persönlicher. Beim Symphonieorchester des BR lassen sich etwa neben den Konzertvideos auch Statements und Grußbotschaften von Musikern ansehen.

© Deutsches Museum

So läuft es auch bei Staatsoper.TV. Hier bietet die Bayerische Staatsoper bereits in der achten Saison Zuschauerinnen und Zuschauern in der ganzen Welt ausgewählte Vorstellungen als kostenlose Live-Streams im Internet an. Professionell gemacht, von vier bis sechs Kameras im Zuschauerraum der Bayerischen Staatsoper in High Definition (HD) aufgenommen. Bis zu 40 Mikrofone im Orchestergraben und auf der Bühne liefern dabei erstklassige Tonqualität.

Die Museen digital erkunden

Die großen Museen bieten dagegen gleich eine ganze Reihe von digitalen Formaten, um ihre Sammlungen für das Publikum zuhause zugänglich zu machen. Zum Beispiel bei virtuellen Rundgängen mit Audioguide und einigen Extras der digitalisierten Sammlungen wie im Deutschen Museum. Oder einem virtuellen Experten-Talk in der Vortragsreihe „Wissenschaft für jedermann“, ebenfalls im Deutschen Museum.


Andere Museen gehen direkt auf ihr Publikum zu. Auf den Blogs und Homepages vom Haus der Kunst (www.hausderkunst.de), dem Museum Brandhorst (www.museum-brandhorst.de), den Pinakotheken im Kunstareal (www.pinakotheken.de) oder dem Museum Fürstenfeldbruck (www.museumffb.de) werden Geschichten erzählt, Interviews gezeigt und kurze Ausstellungsfilme sowie Dokumentationen von Performances und Symposien, Artist Talks und mehr präsentiert.

Das Online-Theater-Programm

© Bayerische Staatsoper

Die Theater veröffentlichen kleine Grußbotschaften auf den Plattformen der sozialen Netzwerke Facebook oder YouTube, etwa das Residenztheater mit dem Format „Tagebuch eines geschlossenen Theaters“ (www.residenztheater.de) oder digitalisieren gleich ganze Stücke, wie die Schauburg (www.schauburg.net). Das Staatstheater am Gärtnerplatz hat sogar eine wöchentliche Online-Serie kreiert. „Hinter dem Vorhang“ vereint eine unterhaltsame und informative Mischung aus Gesprächen mit hochkarätigen Gästen und musikalischen Darbietungen. Seit 7. Mai immer Donnerstags um 19.30 Uhr unter www.gaertnerplatztheater.de.

Kabarett & Clubszene online

Auch die Münchner Kabarett-Macher wurden erfinderisch. Der bayerische Rundfunk sendete mit der Serie „Trost, Kraft & Kolleg*innen“ wöchentliche „Updates“ mit viralen Einspielern bekannter Kabarettistinnen und Kabarettisten aus dem leeren Lustspielhaus (darunter viele große Namen wie Urban Priol, Alfred Dorfer, Luise Kinseher, Martin Frank, Christian Springer oder Constanze Lindner). Die vier produzierten Episoden sind nach wie vor in der Mediathek des Bayerischen Fernsehens zu sehen (www.br.de).

Selbst Partys lassen sich nun live digital übertragen. Der Club Harry Klein sendet Streams aus seinem hauseigenen Live-Aufnahmestudio, welches kurzum im leeren Clubraum entstanden ist (harrykleinclub.de).

Die digitalen Angebote der Münchner Veranstalter sind so vielfältig wie die Kulturszene. Was für die Zeit nach Corona bedeutet: Sie
werden bleiben!


Weiteres in den Rubriken Highlights in und um München und Klassik und auf den Seiten Highlights und Klassik.