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Der Preis dem Menschen © Sandra Then

„Der Preis des Menschen“ im Marstalltheater

26. Oktober 2020

Das Stück von Autor Thiemo Strutzenberger

Frankreich zur Zeit der Napoleonischen Kriege. Gräfin Angela de Lima (verkörpert von Juliane Köhler) flieht vor ihrem gewalttätigen Ehemann (Michael Goldberg) ins Kloster, wo sie auf die Novizin Francisca (Massiamy Diaby) trifft. Diese zerbricht am uneingelösten Liebesversprechen des Klerikers Dinis (Steffen Höld). Die verarmte Herzogin Elisa de Montfort (Barbara Horvath) begegnet einem Sklavenhändler (Michael Wächter), mit dem sie einen Liebeshandel eingeht, um seine Weltanschauung am Beispiel ihrer selbst ad absurdum zu führen, während der Diener Pedro da Silva (Valentino Dalle Mura) von der aristokratischen Herrschaft nach Belieben als Liebespfand oder Eigentum reklamiert wird.

Marstall, Fassade, Residenztheater, Bayerisches Staatsschauspiel © Sandra Then

Der Roman „Mistérios de Lisboa“ des portugiesischen Schriftstellers Camilo Castelo Branco diente Autor Thiemo Strutzenberger als Assoziationsquelle. Anhand der Liebesbeziehungen und zwischenmenschlichen Tragödien seines Personals formuliert er eine Ökonomie der Machtverhältnisse und Ausbeutungsprinzipien. Er beschreibt eine Welt, deren Ordnung nach wie vor auf den Ansprüchen der Kolonialmacht basiert und wo der Ruf nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit nur dort widerhallt, wo es der Rang erlaubt. Die Spuren dieser Wertelogik, die Menschenleben in Zahlen rechnet, verfolgt Strutzenberger bis in unsere Gegenwart: Unter welchen Bedingungen wird der Mensch zur Ware? Was ist der Preis, den wir bereit sind, für den Erhalt des Eigenen zu zahlen – und auf wessen Kosten?

„Die Figuren ergreifen, in historische Gewänder gekleidet, einander wie Besitztümer. In ihrem Bestreben nach Zugehörigkeit sind sie der Liebe ebenso ausgesetzt wie der Französischen Revolution. Ihre Verstrickungen vollziehen sich dabei vor der ungeheuerlichen Kulisse des transatlantischen Sklavenhandels.“ so Thiemo Strutzenberger.


Regie führt der Serbe Miloš Lolić, der für seine kunstaffinen sowie ausdrucksvollen Inszenierungen bekannt ist.

Weitere Informationen finden Sie außerdem im Kalender.


Weiteres in der Rubrik Theater und auf der Seite Theater.