Ein Festival, viele Zugänge
Das Bachfest 2025 lädt dazu ein, Bachs Werk nicht nur zu hören, sondern auf ganz unterschiedlichen Wegen zu erleben. Im Gasteig HP8, das als Festivalzentrum fungiert, gibt es klassische Konzerte, Gesprächsformate und Ausstellungen. Zeitgleich bereichern Kirchen, Konzerthäuser und Kulturorte in Augsburg, Bayreuth, Garmisch-Partenkirchen und weiteren bayerischen Orten das Programm – ein Netzwerk, das das Werk Bachs als lebendige Tradition und Gegenwartsreflexion zeigt.
Bach mal anders – VR-Himmelsburg, „Bach by Bike“ und „Bach in Space“

VR-Brille statt Notenblatt? Eine der experimentellen Stationen ist die „Virtuelle Himmelsburg“: In einem Container auf dem Gelände des Gasteig HP8 können Besucherinnen und Besucher mit VR-Brille in die rekonstruierte Weimarer Schlosskapelle eintauchen und dort etwa Bachs Kantate „Himmelskönig, sei willkommen“ erleben. Wer Bach mal sportlich erfahren möchte, kann sich an Formaten wie Bach by Bike beteiligen, bei denen Ensembles an ungewöhnlichen öffentlichen Orten musizieren und das Publikum per Fahrradstrecke als Teil des Festivals unterwegs ist. Beim multimedialem Programm „Bach in Space“ verschmilzt Live-Musik mit Aufnahmen aus dem All zu einem außergewöhnlichen Klang-Kosmos.
Ausgewählte Programmhöhepunkte

Das Festival beginnt am Reformationstag: Am 31. Oktober findet ein Eröffnungs-Gottesdienst in St. Matthäus statt, gefolgt von einem vollbesetzten Wochenprogramm. Am darauffolgenden Tag, dem 1. November, stehen groß besetzte Kantaten und ensemblebezogene Projekte auf dem Programm, und das offizielle Eröffnungskonzert des Bachfests in der Isarphilharmonie verspricht am 2. November mit dem Auftritt herausragender Chöre und Ensembles (wie etwa dem weltberühmten Windsbacher Knabenchor) einen glanzvollen Auftakt.
Im Laufe des Festivals erwartet das Publikum unter anderem einen Orgelmarathon, bei dem an einem Wochenende zahlreiche Orgelwerke Bachs in 19 kostenfreien Konzerten an unterschiedlichen Kirchen und Spielstätten erklingen; dieses besondere Ereignis konzentriert sich auf eine intensive, ortsbezogene Auseinandersetzung mit Bachs Orgelwerk. Parallel dazu zeigt die Hochschule für Musik und Theater München in der Isarphilharmonie eine umfangreiche Matthäus-Passion-Interpretation, die junge Solistinnen und Solisten sowie kammermusikalische Besetzungen in den Mittelpunkt stellt. Die beliebte Kaffeekantate ist an mehreren Spielstätten zu erleben – mal im intimen Theaterfoyer, mal in sakralem Raum – und demonstriert die Bandbreite, wie Bachs Musik in unterschiedlichen Kontexten funktioniert.
Ausstellungen und interdisziplinäre Projekte ergänzen das musikalische Angebot: Die Ausstellung „pARTitur“ im Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung hinterfragt klangliche Materialität und zeigt, wie alltägliche Geräusche für neue Bach-Interpretationen eingesetzt werden. Außerdem werden Kurse, Vorträge und ein breites Bildungsangebot – zum Beispiel an der Münchner Volkshochschule – angeboten, die sowohl wissenschaftliche Zugänge als auch praktische Mitsing-Formate bieten.
Festivalcafé, Netzwerk & Beteiligung

In der Innenstadt fungiert das Café Luitpold als Festivalcafé und Treffpunkt: während der Festivalzeit spielt dort zweimal täglich Studierende der Hochschule für Musik und Theater München live am Klavier, und der Salon Luitpold ist Veranstaltungsort für Gespräche, Werkstattgespräche und kleinere Salon-Konzerte. Die Initiator*innen des Festivals heben ausdrücklich die Partizipation hervor: Chöre, Gemeinden, freie Ensembles und bildende Künstlerinnen und Künstler in ganz Bayern sind eingeladen, eigene Formate einzubringen und aktiv mitzugestalten.
Wer macht mit – Vielfalt in Stadt und Land
Das Netzwerk der Teilnehmenden reicht von renommierten Ensembles und Kirchenchören bis zu jungen Projekten und lokalen Initiativen: Kirchen, Musikhochschulen und Kulturinstitutionen beteiligen sich ebenso wie freie Kulturschaffende, die etwa Musik-Performances an ungewöhnlichen Orten realisieren. So entsteht ein vielseitiges Festivalbild, in dem historische Aufführungspraxis neben experimenteller Szene‐Kunst steht und Publikum wie Mitwirkende gleichermaßen ins Zentrum rücken.
Das gesamte Programm ist auf der Webseite www.bachfest.info abrufbar und findet sich natürlich auch in unserem Kalender.