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Agnes Meyer-Brandis: One Tree ID - Measuring Norway Maple © VG Bildkunst 2021

gREen: Sampling Color – Farbe vermessen

4. September 2021

Living Installations und Symposium im Muffatwerk

Was ist grün? Sind wir grün? Und ist es das Pflanzliche überhaupt? Sind Algen „Superfood“, Umweltpest – oder beides? Ist Biodiesel grün? Mit monumentalen biotechnischen Installationen und künstlerischen Geruchsportraits von Bäumen startet die Muffathalle mit „gREen“ eine Veranstaltungsreihe. Diese begleitet die aktuelle Dynamik im Klimaschutz im Spannungsfeld von Kunst, Natur und Wissenschaft. Dabei gehen die künstlerischen Positionen jenseits des grassierenden „Greenwashing“ der zunehmend unkritisch akzeptierten Symbolik von „Grün“ auf den Grund. Als RE-Mix und RE-Evaluierung von Widersprüchen und Paradoxien.

Adam Brown: Shadows From The Walls of Death © Axel Heise

Ingenieure preisen „grüne“ Chemie oder Biotechnologie als ökologisch verträglich an, während Klimaforscher andererseits die „Ergrünung der Erde“ als Alarmzeichen anthropogener CO2-Emissionen beklagen und giftige Algenblüten die überstrapazierte Assoziation von „Grün“ mit Nachhaltigkeit diskreditieren. Ist uns „Grün“ vielleicht deshalb so wichtig, weil hier Natürlichkeit und Künstlichkeit, das Gesunde und das Toxische, das Erhoffte und das Verlorene oszillieren?

Kunst an der Schwelle zu den Technowissenschaften untersucht und vermisst hinter der „vermessenen“ oder „anmaßenden“ Farbe die materiellen Faktoren dessen, was uns als „grün“ erscheint – nicht mehr nur metaphorisch sondern vor allem metabolisch!

In den übermannsgroßen Fotobioreaktoren und mäandrierenden Schläuchen von Thomas Feuersteins raumgreifenden Installationen wachsen Chlorella-Algen heran, die in mannigfaltige Stoffwechselprozesse eingebunden sind. Geerntet werden sie zu Getränken, Mal-Pigmenten, Biokunststoff oder gar zu im Schnellverfahren hergestellter Kohle ….


Bei Agnes Meyer-Brandis sind Bäume nicht mehr fotosynthetisierende grüne Kohlenstoffspeicher, sondern komplexe Organismen mit eigenen Identitäten. Diese kommunizieren dank ihrer spezifischen Gasemissionen miteinander – oder mit den Besuchern, wenn sie sich experimentell ein Geruchs-Kostüm anlegen wollen. Und Adam Brown stellt in seinem neo-alchemistischen Live-Labor Arsenhaltige Pigmente her: Sie zeigen, dass in der Kunst Grün Natur oft mit den giftigsten aller Farben repräsentierte.

Weitere Informationen zur sehenswerten Ausstellung ab dem 7. September im Muffatwerk finden Sie auf der Homepage außerdem im Kalender


Weiteres in der Rubrik Ausstellungen und auf der Seite Ausstellungen.