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Das Festspielhaus Erl ist nicht nur Bühne, sondern selbst ein Instrument – mit preisgekrönter Akustik uns visionärer Architektur eingebettet in die Natur der Tiroler Alpen.
© Döller

Die Tiroler Festspiele Erl im Juli 2025

1. Mai 2025

Frische Luft statt roter Samt

Barbara Hannigan Conductor-SingerPhoto: Marco Borggreve, Barbara Hannigan Conductor-SingerPhoto: Marco Borggreve
Weltklasse Sopranistin Barbara Hannigan singt in Erl bei den Aufführungen von Poulencs „La voix humaine“. © Marco Borggreve

Auch diesen Sommer wird das kleine österreichische Dorf Erl wieder einen Wandel durchmachen, den kein anderes Dorf in Österreich oder sonst wo in Europa kennt. Denn dort, wo es eigentlich gar nichts gibt außer (zugegebenerweise) imposante Berge, Almen, Kühe, guten Speck, etwas mehr als 1.500 Menschen und den „Erler Wind“ (ein meteorologisches Phänomen), gibt sich die künstlerische Weltelite einmal pro Quartal die Klinke in die Hand und verwandelt das Dorf in den Ort, auf den ganz Österreich nicht ohne eine Prise Stolz schaut.

Der Grund: Die Tiroler Festspiele, die in Erl beheimatet sind und heuer unter der Intendanz Jonas Kaufmanns in den 27. Festivalsommer (vom 3. bis 27. Juli) seit der Gründung starten. Der Sommer 2025 steht ganz im Zeichen des Neuen: Die Pianisten Lucas Debargue, Alexander Malofeev und Alexandra Dovgan spielen Ravel, Skrjabin, Fauré, Chopin, Beethoven, Liszt: Repertoire, das nicht nur virtuos ist, sondern auch eine Reife erfordert, die das sommerliche Dreigestirn trotz des jugendlichen Alters in erstaunlichem Maß mitbringt.

Neu ist auch der Blaubart von Claus Guth, als Double Bill mit Poulencs La Voix Humaine. Die Besetzung ist erstklassig: Florian Boesch gibt den Blaubart, Martin Rajna dirigiert, und die Femme ist niemand anderes als Barbara Hannigan, die als eine der bedeutendsten Interpretinnen zeitgenössische Musik gilt. Auch neu und gar österreichische Erstaufführung: George Benjamins Oper Picture a day like this. Die Tiroler Festspiele übernehmen die Produktion aus Aix-en-Provence, wo die Oper im Sommer 2023 mit sensationellem Erfolg uraufgeführt wurde.

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Auf dem Programm des Klavierabends von Alexandra Dovgan am 17. Juli im Festspielhaus stehen Werke von Beethoven bis Prokofjew.
© Volkov

Eingerahmt wird das Ganze von ein paar Abenden, deren Gegenstand man durchaus als klassisch bezeichnen kann, denn bekanntlich schärft der Kontrast den Blick. Neben der Trilogia popolare von Verdi präsentieren die Festspiele Liederabende mit Camilla Nylund und Anita Rachvelishvili, einem Orchesterkonzert (Debussy, Pfitzner, Wagner) und einer Wagner-Gala, in der sich der Intendant an der Seite von Ekaterina Gubanova und René Pape selbst die Ehre gibt.

Alles in allem bietet der Erler Sommer all dies, was man so im Allgemeinen mit verbotenen Vokabeln wie „Magie“, „Erlebnis“ und „kulturellem Hochgenuss“ belegt. Allein, es hat seine Richtigkeit. Es gibt keinen Ort in Österreich oder wohlmöglich in ganz Europa, wo sich eine solch konzentrierte künstlerische Qualität mit einer landschaftlich so überwältigenden Kulisse vereint und ergänzt wie in Erl. Und auch was das Programm betrifft, sind die Tiroler Festspiele Erl eben mehr als „nur“ ein Theater: Hier erlebt man, was Oper kann, wenn man sie lässt. Erler Wind, oder einfach: Frische Luft statt roter Samt.

Mehr Infos, das komplette Programm und Tickets gibt es auch auf der Webseite der Tiroler Festspiele Erl und natürlich in unserem Kalender.

Tiroler Festspiele Erl 2025

Bild 3 von 12

Opulent und schwungvoll: Die Oper "Le Postillon de Lonjumeau" von Adolphe Adam wurde in den letzten Jahren wiederholt bei den Tiroler Festspielen in Erl aufgeführt.
© Xiomara Bender


Weiteres in den Rubriken Festivals & Feste, Klassik und Oper & Operette und auf den Seiten Festivals & Feste, Oper & Operette und Klassik.