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Das Bürgerhaus Pullach im Juni und Juli

5. Juni 2024

Theater, Jazz, Oper, Dokumentarfilme und ein Klassikkonzert: Das Eventprogramm im Bürgerhaus Pullach ist im Juni und Juli abwechslungsreich und anspruchsvoll:

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© Tobias Melle

Am 13. Juni präsentiert die Kammeroper München dort die berühmte „Entführung aus dem Serail“. In der Fassung der Kammeroper wurde die Spieldauer auf etwas über zwei Stunden gekürzt. Neu verfasste Dialoge eröffnen einen frischen und unverstellten Blick auf Mozarts Meisterwerk. Klanglich verschlankt bietet ein Arrangement für Bläserquintett, Streichquintett, Gitarre und Schlagwerk beste Voraussetzungen zur Entfaltung der jungen Stimmen und sorgt für ein intimes Opernerlebnis voll musikalischer Höhepunkte. Mozarts Klangvorstellung von türkischer Musik, wie sie im 18. Jahrhundert vorherrschte, wurde vornehmlich durch Schlagwerk angedeutet und hier nachgezeichnet, um das Orchester auch perkussiv zu verstärken.


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© Cory Knights / Dogwoof

Am 7. Juni wird die Produktion „20 Days in Mariupol“ (OmU) gezeigt. Zum Inhalt: Ein ukrainisches Team der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) dokumentiert in Mariupol trotz Belagerung der Stadt die Gräueltaten der russischen Invasion. Als einzige internationale Reporter vor Ort halten sie entscheidende Kriegsbilder fest, darunter das Leid der Zivilbevölkerung, Massengräber und die Bombardierung einer Entbindungsklinik. Der Dokumentarfilm von Pulitzer-Preisträger Mstyslav Chernov basiert auf den täglichen Nachrichtenberichten des Reporters und eigenen Aufnahmen aus dem Kriegsgebiet und vermittelt erschütternde Einblicke in das Leid der belagerten Zivilisten. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Oscar 2024 in der Kategorie „Bester Dokumentarfilm“.


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© Cory Knights / Dogwoof

Dem folgt am 21. Juni „Freedom or Death“ des Filmemachers Damian Kolodiy. Sein Film ist ein bewegendes Zeugnis für den Mut der Menschen, die für die Freiheit ihrer Heimat ihr Leben riskierten. Vor zehn Jahren protestierten Ukrainerinnen und Ukrainer auf dem Maidan in Kyjiw und in anderen Teilen des Landes gegen ihre Regierung: Die Proteste hatten im November 2013 begonnen, nachdem sich die Regierung geweigert hatte, das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union zu unterzeichnen. Schnell war eine Massenbewegung entstanden, die gegen die Korruption der Machthaber und für eine demokratische und europäische Zukunft der Ukraine stritt. Über Monate mussten sich die Demonstranten der exzessiven Gewalt der Ordnungskräfte entgegenstellen, die schließlich auch Scharfschützen einsetzten: Über einhundert Menschen wurden ermordet. Die „Revolution der Würde“ war am Ende erfolgreich, die Demonstranten erreichten die Absetzung des von Russland gesteuerten Präsidenten Viktor Janukowitsch. Doch damit begann eine neue Tragödie für das Land: Putin, der seinen Einfluss in der Ukraine schwinden sah, reagierte mit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim und entfesselte einen Krieg im Donbas, der bis zum Überfall auf die gesamte Ukraine 2022 andauerte. Nach der Filmvorführung (Englisch/Ukrainisch mit deutschen Untertiteln) wird Damian Kolodiy dem Publikum für Fragen zur Verfügung stehen.


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© Jiyang Chen

Das Isidore String Quartet bringt bei einem Konzert am 27. Juni Werke von Beethoven, Haydn und Childs zur Aufführung. Das Quartett, Gewinner des 14. Banff International String Quartet Competition 2022, wurde 2019 gegründet und macht es sich zur Aufgabe das Repertoire neu zu erforschen, wiederzuentdecken und zu beleben. Stark vom Juilliard Quartet beeinflusst, zeichnet sich das junge New Yorker Ensemble durch seinen individuellen Klang und seine ausgesprochen lebendigen Interpretationen aus. Es ist unter anderem in der Alice Tully Hall, dem Kennedy Center und der Bennett Gordon Hall aufgetreten und hat am Honors Chamber Music Program der Juilliard School teilgenommen. 2023 wurde das Quartett mit dem renommierten Avery Fisher Career Grant ausgezeichnet.


© Titilayo Adedokun

Am 3. Juli steh das Konzert des Titilayo Adedokun Trios ganz im Zeichen von „The Best Is Yet to Come“. Die in Amerika, als Kind nigerianischer Eltern geborene Jazzsängerin Titilayo Adedokun verfügt über Talent und Erfahrung in einer breiten Palette musikalischer Genres. Von Oper bis Spirituals, Jazz and Blues. – Ihre Stimme ist so außergewöhnlich vielseitig, stark und wandlungsfähig, wie es nur selten zu erleben ist. Sie hat nicht nur mehrere Jazzalben aufgenommen, sondern auch zahlreiche Opernrollen in Italien und weltweit gesungen. Inspiriert von ihrem außergewöhnlichen Leben, wird das Programm von einer Mischung aus verschiedenen Musikrichtungen beeinflusst. Die Bandbreite reicht von Standard-Jazz, Blues, Gospel und Musical bis hin zu Eigenkompositionen, bei denen persönliche Geschichten erzählt werden. Begleitet wird Titilayo von kongenialen Musikpartnern am Klavier und Bass.


Die Präsidentinnen
© Martin Sigmund / LTT

Mit „Die Präsidentinnen“ schuf Dramatiker-Punk Werner Schwab ein Theaterstück über drei schillernde Frauenfiguren, ein irres Sprachkunstwerk, einen der komischsten Texte, die man auf die Bühne bringen kann und einen aberwitzigen Ritt durch die Abgründe menschlichen Daseins. Der neue Farbfernseher ist da! Das muss gefeiert werden! So treffen sich Erna, Grete und Mariedl in ihrer Wohnküche, um gemeinsam die Papstmesse anzuschauen. Da will man schon mal „den ganzen Lebensschmutz vergessen“. Man spricht über Dackelliebe, die Familie, Gott und die Welt und versucht sich in ein besseres Leben zu träumen. Am Ende wird man aber doch immer auf seine eigene Existenz zurückgeworfen und hackt aufeinander ein. In Tiraden verschaffen sich die drei Luft, schreien und phantasieren sich aus ihrem verunglückten Dasein heraus, schwingen sich auf zu den Präsidentinnen ihrer eigenen Welt und geraten in einen Streit darüber, wer am meisten aus seinem Leben gemacht hat: ein Kampf um Anerkennung, der sich in einem absurden Rausch aus Religiosität, Geilheit und Verdrängung entlädt – ein Kampf um Leben und Tod. Die Produktion des Landestheaters Württemberg-Hohenzollern Tübingen Reutlingen ist am 9. Juli im Bürgerhaus Pullach zu sehen.


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© Gregor Wiebe

Die Klugscheißer dieser Welt wissen immer, wo der Hammer hängt und was effektiv ist. Christian Springer weiß meistens nicht, wo sein Hammer liegt, geschweige denn der dazugehörige Nagel. Das ist nun wirklich egal. Aber da draußen gibt es Dinge, die sind eben nicht egal. Und darüber erzählt er am 18. Juli im Bürgerhaus Pullach. Im besten Fall in einer Mischung aus Feinheit und Bosheit. Und wenn es gar nicht mehr auszuhalten ist, muss die sprachliche Keule her. Er mischt sich gerne ein in das, was geschieht. Wenn jemand schreibt: „Das, was Christian Springer unter Kabarett versteht, geht meilenweit über das gesprochene Wort hinaus. Denn er steckt selbst mittendrin im Geschehen und gilt als der engagierteste deutsche Kabarettist.“ Dann liest er das gern. Aber so hat das noch niemand geschrieben? Egal? Nicht egal?

Karten für die jeweiligen Veranstaltungen können im Büro des Bürgerhauses Pullach, unter der Telefonnummer 089 744 744-700 und im Internet unter www.buergerhaus-pullach.de erworben werden.


Weiteres in der Rubrik Highlights in und um München und auf der Seite Highlights.