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Es gibt verschiedene Musikinstrumente, mit denen man anfangen kann. stock.adobe.com
© xavier gallego morel

Musikinstrumente kennenlernen: Welche Möglichkeiten gibt es?

4. Februar 2020

Ob als Kind, Jugendlicher oder Erwachsener – das Erlernen eines Instruments ist eine aufregende und abwechslungsreiche Aufgabe. Doch bevor der Unterricht beginnen kann und die ersten Handgriffe erlernt werden, steht die Suche nach dem richtigen Musikinstrument an.

Schon im Kindergartenalter reift in vielen Jungen und Mädchen der Traum, ein Musikinstrument zu erlernen. Möglichkeiten gibt es viele. Egal ob Gitarre, Flöte, Schlagzeug oder Geige: Die Vielfalt sorgt dafür, dass es eigentlich für jeden das richtige Instrument gibt. Doch zu Beginn ist es oft gar nicht so leicht herauszufinden, welches Instrument das Richtige für den eigenen Geschmack ist.

Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit dem externen Autor Markus Ziegler.

Instrumentenauswahl braucht Zeit

Die Auswahl eines Musikinstruments braucht vor allem Zeit. Gerade Kinder sind in ihren Interessen sehr sprunghaft und wissen nicht, was sich genau hinter einem Instrument verbirgt und wie es sich spielen lässt. So geht das Erlernen verschiedener Instrumente immer auch mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad einher. Einige Instrumente sind sogar für Kleinkinder ungeeignet oder setzen bereits einige Grundkenntnisse voraus, die mit einem anderen erworben wurden. 

Eltern sollten daher gelassen sein, wenn der Nachwuchs zunächst nicht weiß, welches Instrument er genau erlernen möchte. Die Musikschulen, aber auch Kindertagesstätten, Schulen und freischaffende Musiklehrer lassen sich einiges einfallen, um den angehenden Instrumentenschülern die Handgriffe näher zu bringen.

Offen über Instrumentenwünsche reden

Ein Musiklehrer unterstützt im Lehrgang und beantwortet offene Fragen.
Foto: stock.adobe.com © Mediteraneo

Einer der ersten Schritte auf dem Weg zu einem Musikinstrument ist ein offenes Gespräch zwischen Eltern und Kind. Hier kann das Kind seine Wünsche und Vorstellungen äußern. Sind die Eltern selbst musikalisch und spielen vielleicht das eine oder andere Instrument, können sie die Auswahl des Nachwuchses sicherlich unterstützen und erste Tipps während der Entscheidungsfindung geben.

Spielen die Eltern dagegen kein Instrument, ist es empfehlenswert, sich Hilfe von einem Fachmann zu holen. Hier können die Musiklehrer in der Schule angesprochen werden. Aber auch Erzieher im Kindergarten können sicherlich bei der Entscheidungsfindung helfen. Auch wenn das eigene Kind keine konkreten Vorstellungen hat, welches Instrument es spielen möchte, sollten Eltern ruhig bleiben. Es gibt verschiedene Angebote, bei denen die unterschiedlichsten Instrumente ganz in Ruhe ausprobiert werden können.

Workshops ermöglichen erste Einblicke

Eine sehr gute Möglichkeit, um erste Bekanntschaft mit einem Instrument zu machen, sind Workshops. Diese Kurse finden meistens nur für wenige Stunden oder ein Wochenende statt und bieten die Möglichkeit, erste Handgriffe auf einem Musikinstrument zu erlernen. Dabei werden die Workshops von erfahrenen Musiklehrern oder Instrumentenkennern durchgeführt. Sie bieten genügend Zeit, um sich gemeinsam auszutauschen und mit anderen Musikliebhabern ins Gespräch zu kommen.

Die Workshops werden in der Regel für unterschiedliche Altersklassen angeboten. Viele Anbieter reagieren auch offen darauf, wenn ganze Familien daran teilnehmen. In der Regel enthalten diese Kurse neben ein wenig Theorie vor allem viele praktische Einheiten, sodass die ersten Handgriffe auf den Instrumenten erlernt werden. Wer bei diesem Workshop feststellt, dass das anvisierte Musikinstrument vielleicht doch nicht das Richtige ist, kann sich auch an die Kursleiter wenden. Viele halten für diesen Fall Tipps zu Alternativen bereit.

Tag der offenen Tür in der Musikschule

Ein Besuch in der Musikschule kann das Interesse zum Erlernen eines Instruments wecken
Foto: stock.adobe.com © Halfpoint

Eine weitere Möglichkeit, um erste Bekanntschaft mit dem Erlernen eines Instruments zu machen, ist der Tag der offenen Tür in der lokalen Musikschule. Es gibt eigentlich kaum eine Musikschule, die auf diese Veranstaltung verzichtet, denn es ist eine hervorragende Möglichkeit, um das Können der Schüler und das Angebot der Schule der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Auch wenn Kinder eben noch nicht wissen, welches Instrument sie spielen möchten, ist ein Tag der offenen Tür eine hervorragende Gelegenheit, um ihnen verschiedene Instrumente zu zeigen. So lässt sich verdeutlichen, welche Instrumente eher zum gemeinsamen Musizieren gedacht sind. Weiterhin bietet eine solche Veranstaltung immer auch Gelegenheit, sich über die Kursangebote und die Unterrichtsmöglichkeiten zu informieren. Der Tag der offenen Tür findet in den meisten Fällen in einer sehr lockeren Atmosphäre statt. Es stehen verschiedene Instrumente in den Kursräumen bereit, die in Ruhe getestet und bespielt werden können. Da auch bisherige Schüler vor Ort sind, bietet sich nicht nur die Gelegenheit, sich mit den Lehrern auszutauschen.

Instrumentenkarussell an Musikschulen und in den Kindertagesstätten

Besonders unsicher, welches Instrument sie erlernen möchten, sind in der Regel die Kinder im Kita-Alter. Aber auch Grundschulkinder sind häufig sehr sprunghaft und haben von den verschiedenen Instrumenten kaum eine Vorstellung. In diesem Fall ist es empfehlenswert, wenn verschiedenste Instrumente in lockerer Atmosphäre ausprobiert werden können. Einige Musikschulen haben hierfür ein besonderes Angebot ins Leben gerufen: das sogenannte Instrumentenkarussell.

Das Instrumentenkarussell ist darauf ausgerichtet, dass die Kinder innerhalb eines bestimmten Zeitraums verschiedene Instrumente ausprobieren können. Sie erhalten für jedes Instrument mehrere Unterrichtsstunden und können nach wenigen Wochen zunächst zu einem anderen wechseln. In der Regel steht das Instrumentenkarussell für verschiedene Instrumentengruppen bereit. So kann zwischen Streich-, Blas- und Saiteninstrumenten gewählt werden.

Nach dem mehrere Wochen umfassenden Instrumentenkarussell können die Schüler direkt in den gewünschten Unterricht starten. Um den Familien den Einstieg zu erleichtern, werden in vielen Musikschulen Leihinstrumente für die Schüler bereitgehalten. Diese können gegen eine geringe Gebühr genutzt werden und machen erst einmal den Kauf von Instrumenten überflüssig. Das ist gerade bei Kindern empfehlenswert, wenn diese noch nicht genau wissen, welches Instrument sie überhaupt erlernen möchten.

Instrumentenlaster bringen Instrumente direkt an die Schulen

Um gerade den Nachwuchs für das Erlernen eines Instruments zu begeistern, gibt es den Instrumentenlaster. Dieser besucht in einigen Regionen die örtlichen Schulen und bietet Kindern angefangen von der Grundschule bis in die höheren Klassen die Möglichkeit nach Belieben unterschiedliche Instrumente zu testen. Bei vielen Kindern wird so zunächst das Interesse für ein Instrument geweckt. Die Laster sind je nach Schulgröße einen oder mehrere Tage vor Ort. Meistens werden sie von einem kleineren Team begleitet, das den Kindern zeigt, wie auf den Instrumenten gespielt wird.

Das Angebot der Instrumentenlaster ist für die Kinder in der Regel kostenlos und daher bei vielen Familien besonders beliebt. Teilweise sind die Laster den Musikschulen angeschlossen, sodass die Kinder bei Interesse eine Anmeldung für einen Schnupperunterricht abgeben können.

Kennenlern-Angebote der Vereine

Nicht nur die Musikschüler sind darum bemüht, Kinder und Jugendliche für das Erlernen eines Instruments zu begeistern. Auch die Vereine ringen um den Nachwuchs und neue Mitglieder. Aus diesem Grund gibt es viele musikalische Vereine, die spezielle Kennenlern-Möglichkeiten für Kinder anbieten. Auch hier kann wieder beim Tag der offenen Tür in die Vereine hineingeschnuppert und das Gespräch mit den Mitgliedern gesucht werden.

Weiterhin gibt es spezielle Angebote für Kinder unterschiedlichen Alters, die in den Ferien oder auch in der Freizeit am Nachmittag wahrgenommen werden können. Wenn die Vereine verschiedene Musikinstrumente bereithalten, können in der Regel auch alle ausprobiert werden. Teilweise bieten auch die Vereine einen kostenlosen Probe- oder Schnupperunterricht an. In der Regel ist das Erlernen eines Instruments in den Vereinen deutlich günstiger. Vereine bieten zudem immer den Musikunterricht in der Gruppe an. Das kann Kinder gerade zu Beginn ermutigen, denn sie können so gemeinsam mit ihren Freunden musizieren.

Eltern sollten musikalisches Interesse fördern

Auch wenn es manchmal eine Weile dauert, bis ein Kind das passende Musikinstrument gefunden hat, sollten Eltern alles daransetzen, um das musikalische Interesse des Nachwuchses zu fördern. Schon im Kindergartenalter stehen zahlreiche Angebote bereit, bei denen die Kinder an die Musik und Instrumente herangeführt werden.

Hier geht es zunächst noch ums Ausprobieren. So können Kinder testen, wie sich verschiedene Instrumente anhören, wie sich Klänge unterscheiden und lernen, wie ein Instrument funktioniert. Für die Förderung des musikalischen Interesses muss es aber nicht immer Instrumentalunterricht sein. Ein guter Einstieg in die Welt der Musik sind ebenso Kindertanzgruppen oder der Kinderchor, der für verschiedene Altersklassen angeboten wird.


Markus Ziegler: Parallel zu seiner Ausbildung als Erzieher hat Markus Ziegler sein Hobby zum Nebenberuf gemacht. In seiner Freizeit ist er als Lehrer für Gitarre tätig.


Weiteres in der Rubrik Musik für Kinder und auf der Seite Musik für Kinder.