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Von der Bayerischen Staatsoper bis zum Volkstheater: Hier finden Sie die sechs bekanntesten Theaterhäuser Münchens, ihre Geschichte und ihr Angebot.

Große Theaterhäuser in München

7. März 2018

Die Geschichte hinter dem Vorhang

Hier finden Sie die acht bekanntesten Theaterhäuser Münchens, ihre Geschichte und ihr Angebot.

In einem Theaterhaus geht der Vorhang langsam auf und die Schauspieler betreten die Bühne. Sie bieten Monologe und Dialoge für das Publikum dar, rezitieren Passagen, die schon vor Jahrhunderten ebenso zum Besten gegeben wurden. An anderer Stelle mag der Dirigent seinen Stab heben und noch bevor der samtene Vorhang sich öffnet, erklingt die Orchestermusik. Vom klassischen Sprechtheater, über Opern, Operetten bis hin zu Musicals oder Ballett findet man in München jede Art der Theater-Kunst.

Die Bayerische Staatsoper

Wer in München über den Max-Joseph-Platz spaziert, dessen Blick wird wohl auf das einnehmende Gebäude mit der klassizistischen Fassade fallen. Das Nationaltheater steht direkt neben dem Residenztheater.

Das erste Opernhaus Münchens befand sich allerdings nicht am gleichen Ort wie die heutige Spielstätte der Bayerischen Nationaloper, sondern wurde 1651 nicht weit entfernt, am Salvatorplatz, errichtet. Maximilian III. Joseph war es schließlich, der das „teatro nuovo pressa la residenza“ bauen ließ, heute besser bekannt unter dem Namen seines Architekten, Cuvilliés. Doch auch dieses Haus wurde bald zu klein.

Schließlich war es König Maximilian I. Joseph, der den Architekten Karl von Fischer beauftragte, ein neues Theaterhaus zu entwerfen. Am 12. Oktober 1818 standen erstmals die Sänger und Schauspieler auf der Bühne des neuen Hauses am Max-Joseph-Platz.

(c) Wilfried Hösl
Der Zuschauerraum des Nationaltheaters © Wilfried Hösl

Nachdem ein verheerendes Feuer im Jahr 1823 das Theater fast vollständig niederbrannte, übernahm Architekt Leo von Klenze den Wiederaufbau, der bis 1825 stattfand.

Im Jahr 1943, während des Zweiten Weltkrieges, zerstörten Spreng- und Brandbomben das Haus fast komplett. Bis am Max-Joseph-Platz wieder Opernmusik erklang, dauerte es mehr als 20 Jahre. Das Theatergebäude wurde rekonstruiert und wiederaufgebaut, nach dem Vorbild der Architektur von Karl von Fischer. Seit 1963 prägt die klassizistische Fassade, hinter der sich eine der größten Opernbühnen der Welt versteckt, wieder das Bild des Max-Joseph-Platzes.

Die musikalische Leitung liegt seit 2013 bei Kirill Petrenko, Intendant des Hauses ist Klaus Bachler. Alle Infos zum Kartenkauf finden Sie auf der Website der Bayerischen Staatsoper. Das Repertoire umfasst Opern, Ballett und Konzerte.

Deutsches Theater München

Im Jahr 1896 öffnete das Deutsche Theater in München seine Tore und es wurden Varieté, Tanz, Musiktheater, die unterschiedlichsten Shows und Musicals dargeboten. Schon damals war es ein reines Gastspieltheater, das auf eigene Produktionen verzichtete und stattdessen deutsche und internationale Gruppen empfing. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude größtenteils zerstört, nur der Silbersaal blieb erhalten und ist noch heute in seiner neobarocken Schönheit zu bestaunen. Im Jahr 1951 wurde der Spielbetrieb im wiederaufgebauten Theaterhaus erneut aufgenommen. Heute stehen rund 300 Vorstellungen, wovon die meisten Musical-Aufführungen sind, auf dem Spielplan. Von 2008 bis 2014 wurde der Theaterraum renoviert und ist nun mit seinen 1.500 Sitzplätzen nach der Oper das zweitgrößte Theater in München. Gleichzeitig ist das Deutsche Theater in München das größte Gastspieltheater in Deutschland, das über eine Großbühne verfügt.

(c) Robert Götzfried
© Robert Götzfried

Alle Informationene rund um das Deutsche Theater München finden Sie auf der Website.

Residenztheater und Cuvilliés-Theater

Maximilian III. Josef ließ ein Residenztheater bauen, das 1753 fertiggestellt wurde. Der Entwurf des prachtvollen Rokokobaus stammt von dem Architekten Francois Cuvilliés, dessen Namen das Theater heute trägt. Früher stand das Cuvilliés-Theater am Max-Joseph-Platz. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die Einrichtung glücklicherweise ausgelagert, denn das Gebäude fiel den Angriffen zum Opfer. Nach dem Krieg, im Jahr 1951, wurde an der Stelle des alten Residenztheaters ein neues errichtet. Bei diesem Bau wurde allerdings nicht sein Vorgänger zum Vorbild genommen. Das „Resi“, wie das neue Residenztheater oft genannt wird, darf sich heute als Münchner Staatsschauspiel bezeichnen. Doch auch das Cuvilliés-Theater wurde mit der ausgelagerten Einrichtung in der Residenz wiederaufgebaut und öffnete seine Türen im Jahr 1958. So kann man nur einen Steinwurf vom neuen Residenztheater und dem Nationaltheater entfernt, das durchaus beeindruckende originalgetreue Rokokotheater bestaunen.


Im Cuvilliés-Theater finden Vorführungen der Staatsoper aber auch des  Residenztheaters statt. Dieses  betreibt neben seinem Hauptsitz zusätzlich den Marstall. 2019 wird  das Haus einen neuen Intendanten begrüßen: Andreas Beck nimmt sich der Stelle an und folgt damit auf Martin Kusej, der nach Wien ans Burgtheater wechselt.

Informationen zu Tickets finden Sie auf der Website des Residenztheaters.

(c) Gerhardt Kellermann
Die Fassade des Residenztheaters © Gerhardt Kellermann

Die Münchner Kammerspiele

Keine fünf Minuten vom Residenztheater und dem Nationaltheater entfernt trumpft München schon mit einem weiteren renommierten Theaterhaus auf: In der Maximilianstraße stehen seit 1926 die Schauspieler der Münchner Kammerspiele auf den Bühnenbrettern. Gegründet wurden die Münchner Kammerspiele schon im Jahr 1912, damals trat das Ensemble allerdings noch im Münchner Lustspielhaus auf. Den Umzug in die heute als Nobelshoppingmeile bekannte Maximilianstraße leitete der damalige Intendant Otto Falckenberg. Das durch Jugendstil geprägte Gebäude bietet Raum für 720 Gäste. Renommierte Schauspieler, Regisseure und Theaterschaffende, wie beispielsweise Berthold Brecht im Jahr 1923/24 (damals als Dramaturg), arbeiteten bereits an den Münchner Kammerspielen. Heute ist Matthias Lilienthal Intendant.

Infos zu Tickets finden Sie auf der Website der Kammerspiele.

Staatstheater am Gärtnerplatz

Das weiße Gebäude am Gärtnerplatz, das ähnlich wie das Nationaltheater eine klassizistische Fassade aufweist, eröffnete erst in der Spielzeit 2017/18 nach fünf Jahren Sanierung wieder seine Pforten. Ursprünglich wurde es 1865 als Volkstheater eröffnet. Das Programm war damals geprägt von Operetten und Singspielen, später kamen Possen und Volksstücke dazu. Lange blieb das Haus während des Zweiten Weltkrieges verschont, bis es 1945 schwer beschädigt wurde, sodass der Spielbetrieb für einige Zeit eingestellt werden musste. 1948 konnten die Mitarbeiter und Künstler wieder in das Stammhaus ziehen. Schon im Jahr 1956 hielten auch Musicals Einzug in das Repertoire des Staatstheaters am Gärtnerplatz. Heute ist der Spielplan davon geprägt. Die Intendanz hat Josef E. Köpplinger seit 2012 inne.

Infos zu Tickets finden Sie auf der Website des Staatstheaters am Gärtnerplatz.

(c) Christian POGO Zach
Das Staatstheater am Gärtnerplatz © Christian POGO Zach

Das Volkstheater München

Das Volkstheater in München, so wie wir es heute kennen, wurde 1955 gegründet. Zuvor gab es bereits ein Volkstheater in der Altstadt, das 1903 seine Tore öffnete, jedoch im zweiten Weltkriegkomplett zerstört wurde. Die Spielstätte an der Brienner Straße gehörte zum Haus des Sports und erst im Jahr 1983 wurde die ehemalige Mehrzweckhalle zum Volkstheater umgebaut. 609 Zuschauer finden hier für die Vorstellungen Platz. Der Fokus liegt auf klassischem Sprechtheater, wobei auch immer wieder Mundart und Volkstheater auf dem Programm stehen. Seit 2002 leitet Christian Stückl das Haus als Intendant. Eine große Neuerung steht für das Volkstheater im Jahr 2021 an: Da der Mietvertrag in der Brienner Straße ausläuft, zieht das Volkstheater in einen Neubau am Zenettiplatz.

Infos zu Tickets für das Volkstheater finden Sie auf der Website.

Komödie im Bayerischen Hof

Direkt am Promenadeplatz befindet sich die Komödie im Bayerischen Hof, mit 578 Plätzen das drittgrößte Sprechtheater Münchens. Diese Spielstätte wird nicht staatlich gefördert, sondern befindet sich in privater Hand. Die ersten Erwähnungen von kulturellen Veranstaltungen lassen sich auf das Jahr 1886 datieren. Der heutige Theaterraum wurde allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg in dieser Form von Dr. Erwin Schleich gestaltet und 1961 eröffnet. Das Programm reicht von Komödien über Revuen bis hin zu Musicals. Inzwischen präsentiert die Komödie im Bayerischen Hof auch Kinderstücke.

Infos zur Komödie im Bayerischen Hof finden Sie auf der Website.

(c) Komödie im Bayerischen Hof
Der Zuschauerraum der Komödie im Bayerischen Hof. © Komödie im Bayerischen Hof


Weiteres in den Rubriken Highlights in und um München und Theater und auf den Seiten Highlights und Theater.