
Drei große Ballettklassike im Mai
Emotionen, Sehnsüchte und Schicksale am Staatsballett

Im Mai präsentiert das Bayerische Staatsballett mit John Neumeiers „Illusionen – wie Schwanensee“ (ab 24. Mai), John Crankos „Onegin“ (ab 3. Mai) und Peter Wrights „Giselle“ (ab 9. Mai), drei große Ballettklassiker, die tief in die emotionalen Abgründe ihrer Protagonistinnen und Protagonisten blicken lassen und zeitlose Geschichten von Liebe, Sehnsucht und Schicksal erzählen.
John Neumeier verbindet in dem außergewöhnlichen Ballettdrama „Illusionen – wie Schwanensee“ die tragische Lebensgeschichte König Ludwigs II. mit der Erzählwelt des Ballettklassikers „Der Schwanensee“. Der König flieht vor der Realität und sucht Erlösung in der poetischen Inszenierung des berühmten Balletts. Die unvollendeten Mauern des Schlosses von Herrenchiemsee spiegeln seine unerfüllbaren Sehnsüchte wider, bis sich im atemberaubenden Schlussbild die existentiell-tragische Dimension seines Liebesverlangens offenbart. Neumeier verwebt in „Illusionen – wie Schwanensee“ Elemente der bayerischen Tradition, was der Wiederaufnahme im Münchner Nationaltheater eine augenzwinkernde Note verleiht.
John Crankos „Onegin“ zählt seit 1972 zum Repertoire des Bayerischen Staatsballetts und begeistert bis heute. Die Geschichte der jungen Tatjana, die sich in den arroganten Dandy Onegin verliebt, nur um von ihm zurückgewiesen zu werden, entfaltet sich in einer der ergreifendsten psychologischen Charakterstudien des klassischen Balletts. Crankos Choreografie verlangt den
Tänzerinnen und Tänzern nicht nur höchste technische Virtuosität ab, sondern auch tiefgehende darstellerische Nuancen. Während sich Tatjana vom naiv-verträumten Mädchen zur reifen Frau entwickelt, zerbricht Onegin an seinen eigenen Fehlentscheidungen und endet in trostloser Verzweiflung.
Der Ballettklassiker „Giselle“ in der Fassung von Peter Wright verbindet romantische Tradition mit technischer Perfektion. Das Werk erzählt die bewegende Geschichte eines Mädchens, das an gebrochenem Herzen stirbt und als „Wili“ zwischen den Welten wandelt. Wrights Choreografie hebt die tänzerische Virtuosität der heutigen Zeit hervor, ohne die Essenz der romantischen Ballettkunst zu verlieren. Besonders die zweite Hälfte des Balletts, in der Giselle ihrem Geliebten Albrecht über das Reich der Wilis hinaus beisteht, gehört zu den eindrucksvollsten Momenten der Tanzgeschichte.
Mehr Infos in unserem Kalender. Weitere Termine und Tickets sind ab sofort auf der Webseite des Bayerischen Staatsballetts erhältlich.