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Entgeltumdwandlung zur betrieblichen Altersvorsorge - worum handelt es sich dabei?
© wir_sind_klein / pixabay

Entgeltumwandlung – Wissenswertes für Münchner Unternehmer

20. Mai 2022

Die Altersvorsorge ist auch in München ein großes Thema. Jeder versucht auf seine Weise, sich für den Lebensabend entsprechend abzusichern. Neben einer guten Anlagestrategie oder dem Erwerb von Eigentum haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in München auch die Möglichkeit, die sogenannte Entgeltumwandlung in ihrem Unternehmen in Anspruch zu nehmen. Doch worum handelt es sich dabei genau, welche Möglichkeiten dafür gibt es und in welchen Fällen rechnet sie sich? Die Antworten darauf finden Sie hier.

Was ist eine Entgeltumwandlung?

Bei der Entgeltumwandlung handelt es sich um eine vom Staat geförderte Form der betrieblichen Altersvorsorge. Vielen Münchnerinnen und Münchnern ist dieses Modell besser unter dem Begriff Gehaltsumwandlung bekannt.

Seit 2002 haben Arbeitnehmer die Möglichkeit, einen Teil ihres Bruttogehalts bzw. Bruttolohns in Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge umzuwandeln. Viele nutzen dafür beispielsweise das Urlaubsgeld oder das Weihnachtsgeld.

Der Arbeitgeber ist gesetzlich dazu verpflichtet, diesem Wunsch nachzukommen. Seit Januar 2019 muss er bei neuen Verträgen sogar einen Zuschuss von 15 Prozent auf die Beiträge der Mitarbeiter gewähren und seit dem Jahr 2022 gilt diese Regelung auch für bestehende Verträge.

Laut dem AXA Deutschland-Report ist die betriebliche Altersvorsorge in München im Vergleich mit anderen Bundesländern weit verbreitet. 38 Prozent der erwerbstätigen Bayern besitzen eine betriebliche Altersvorsorge. Wesentlich höher ist die Quote mit 47 Prozent lediglich in Rheinland-Pfalz. In den östlichen Bundesländern liegt sie hingegen nur zwischen 24 und 28 Prozent.

Welche Möglichkeiten für die Entgeltumwandlung gibt es?

Unternehmer können selbst wählen, auf welche Art und Weise sie die Entgeltumwandlung durchführen. An diese Vorgaben müssen sich die Mitarbeiter dann auch halten.

Machen sie jedoch keine entsprechenden Vorgaben, steht es den Mitarbeitern zu, die Umsetzung über eine Direktversicherung zu verlangen. Dabei schließt der Arbeitgeber mit einer Versicherungsgesellschaft eine Lebensversicherung zu Gunsten eines Mitarbeiters ab, der die Entgeltumwandlung in Anspruch nehmen möchte.

Eine weitere Möglichkeit ist es, den Betrag in eine Pensionskasse einzuzahlen. Diese wird von einem Unternehmen oder von mehreren Betrieben gleichzeitig mit dem Zweck gegründet, eine betriebliche Altersvorsorge in den entsprechenden Unternehmen anzubieten. Vor allem bei großen Betrieben ist diese Form der Entgeltumwandlung sehr beliebt.

Ergänzend dazu gibt es auch noch Pensionsfonds. Im Gegensatz zu den Pensionskassen ist hier mehr Risiko bei der Anlage des Geldes erlaubt. Das bietet einerseits die Chance von höheren Auszahlungen im Alter, birgt aber auch die Gefahr von Verlusten im direkten Vergleich mit der Pensionskasse.

Welche Vorteile bringt die Entgeltumwandlung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer?

München hat zwar ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm für Senioren zu bieten und gewährt dieser Zielgruppe zum Teil einen starken Nachlass auf die Eintrittspreise. Doch mit der betrieblichen Altersvorsorge steht neben der gesetzlichen Rente monatlich ein Betrag zur Verfügung, mit dem sich das Leben dann vielleicht doch noch ein wenig mehr genießen lässt.

Während ihrer aktiven Arbeitszeit können Arbeitnehmer mit dem System vor allem Steuern und Sozialabgaben sparen. Denn der Betrag, der in die betriebliche Altersvorsorge investiert werden soll, geht direkt vom Bruttogehalt ab. Lediglich für den verbleibenden Teil fallen dann noch Abgaben und Steuern an.

Die Münchner Unternehmer profitieren von dem System vor allem dadurch, dass sie für Mitarbeiter und insbesondere für Fachkräfte als Arbeitgeber attraktiver werden. Laut einer IHK Umfrage leidet vor allem das Baugewerbe in München sehr stark unter Fachkräftemangel. Gleich 84 Prozent der Unternehmer sehen hier ein Risiko für ihr eigenes Geschäft. Ähnlich sieht die Lage im Tourismus aus. Wer aktiv eine betriebliche Altersvorsorge anbietet, kann sich dadurch von seinen Mitbewerbern abgrenzen.

Wann rechnet sich eine Entgeltumwandlung?

Wer das System der Entgeltumwandlung als betriebliche Altersvorsorge für sich nutzen möchte, sollte lieber ganz genau rechnen. Dieses Rechenbeispiel für eine Entgeltumwandlung zeigt den Weg dafür auf.

Wichtig zu wissen ist dabei, dass zwar vor der Rente auf den umgewandelten Teil des Entgelts keine Einkommenssteuer erhoben wird und auch keine Sozialabgaben bezahlt werden müssen. Während der Rente ist die Entgeltumwandlung bei der Auszahlung jedoch einkommenssteuerpflichtig. Das heißt, es müssen dafür auch Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung und Pflegeversicherung bezahlt werden.

Grundsätzlich kann gesagt werden: Damit sich das System lohnt, müssen die heutigen Ersparnisse jedenfalls die künftigen Abgabenlasten übersteigen.

Im Regelfall ist die Entgeltumwandlung für die Rente in München nur dann rentabel, wenn sich der Arbeitgeber mit mindestens 20 Prozent an den Sparbeiträgen beteiligt oder die Beträge mit zwei Prozent oder mehr entsprechend verzinst sind.


Weiteres in der Rubrik Sonstiges und auf der Seite Sonstiges in und um München.