header suchen
Bei Facebook enmpfehlen...
Bei Twitter enmpfehlen...
Via Whatsapp enmpfehlen...
Manche Fahrzeugprobleme gestatten keine Wartefrist, sondern müssen sofort vom Fachmann behoben werden.
stock.adobe.com © Tom Bayer #158658558

Kein Aufschub möglich – Diese 6 Probleme am Auto sollten schnellstens behoben werden

12. Februar 2023

Ein PKW besteht aus 10.000 bis 12.000 Einzelteilen. Jedes davon kann kaputtgehen. Was allerdings die Schwere anbelangt, so gibt es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Teilen und Baugruppen. Brennt beispielsweise eine Lampe der Kennzeichenbeleuchtung durch, dann mag das zunächst nur für die Hauptuntersuchung relevant sein. An der allgemeinen Sicherheit und Funktionsfähigkeit ändert sich jedoch nichts.

Gänzlich anders sieht es jedoch bei diversen anderen Schäden aus. Wenn sie auftreten, dann sollte das nächste Fahrziel entweder „Werkstatt“ lauten oder sogar gleich „sichere Haltemöglichkeit am Straßenrand“. Welche Probleme mit welchen möglichen Auswirkungen hierunter fallen und wie sie sich bemerkbar ankündigen, zeigen wir in diesem Artikel auf.

1. Steinschläge in der Frontscheibe sowie den Scheinwerfern

Steinschlag auf der Frontscheibe / Windschutzscheibe mit Rissbil
stock.adobe.com © Detlef Dähne #380969685

Man muss nicht unbedingt hinter einem Kieslaster fahren, um Probleme durch herumfliegende Steinchen zu bekommen. Es genügt bereits, wenn der Vorausfahrende einen solchen, oft nur wenige Millimeter großen Mineralsplitter überfährt und dadurch in Bewegung versetzt. Der Rest ist simple Physik:

  • Bewegungsgeschwindigkeit des Steins nach hinten,
  • Querschnittsfläche des Steins,
  • Bewegungsgeschwindigkeit des eigenen PKW nach vorn und
  • Masse des Steins

ergeben eine Auftreffenergie X. Diese Energie kann teils deutlich über dem liegen, was etwa ein Luftgewehr oder eine Zwille leisten können. Da der Stein zudem verhältnismäßig klein ist, wird diese Energie auf eine sehr kleine Fläche abgegeben. Autolack kann abplatzen, das Glas von Frontscheibe und Scheinwerfern hingegen reißen.

Erkennung: Meist zeichnen sich Steinschläge durch einen sicht- und fühlbaren Abdruck im Glas aus. Eventuell gibt es zusätzliche in alle Richtungen ausstrahlende Risse.

Behebungsgrund: Steinschläge mögen zwar klein sein. Durch die Härte des Glases und, bei der Frontscheibe, die geklebte Verbindung mit der Karosserie übertragen sich jedoch Vibrationen und andere Kräfte darauf. Bereits die nächste Fahrt über einen abgesenkten Bordstein oder durch ein Schlagloch kann unvermittelt die gesamte Scheibe reißen und undurchsichtig lassen – mit entsprechenden Unfallrisiken.

Bei Profis ist meist eine schnelle und unkomplizierte Behebung möglich, sofern der Steinschlag sich nicht im direkten Fahrersichtfeld befindet (ist das der Fall, schreibt der Gesetzgeber einen Austausch der Scheibe vor). Ähnliches gilt oft bei Scheinwerfern. In dem Fall wird der Steinschlag mit einem glasklar aushärtenden Spezialharz gefüllt, das dem Glas wieder seine Kohäsion zurückgibt – meist von der Teil- oder Vollkaskoversicherung bezahlt.

2. Kühlmittelverlust

Car parked with water coolant liquid leak out from the engine do
stock.adobe.com © Nischaporn #459678331

Praktisch alle PKW-Motoren werden mit einer Wasserkühlung gebaut. Denn die Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches erzeugt viel Abwärme, die kontrolliert vom Motor weggeführt wird, damit es unter anderem nicht zu unkontrolliertem Ausdehnen oder Verziehen der Bauteile kommt. Allerdings kann es aus verschiedenen Gründen zu Kühlmittelverlust kommen. Die vier häufigsten Faktoren:

  • Gerissene Schläuche oder Kühlmittelbehälter
  • Steinschläge im Kühler
  • Undichtigkeiten im Wärmetauscher der Heizung
  • Beschädigte Zylinderkopfdichtungen

In solchen Fällen verdampft das Wasser direkt, weil es mit in die Brennräume gerät. Oder es läuft unter das Fahrzeug.

Erkennung: Gerissene Bauteile bei warmem Motor zeichnen sich durch merkliche Dampfentwicklung (insbesondere im Stand) aus. Mitunter ist der Motorraum durch verspritzendes Wasser nass und der Flüssigkeitsstand im Kühlmittelausgleichsbehälter ist niedrig oder sogar nicht mehr erkennbar. Die Kühlmitteltemperaturanzeige steigt an und/oder es flammt eine Warnleuchte auf.

Ebenfalls untrüglich sind grünliche oder rötliche Pfützen. Im Fall von undichten Heizungswärmetauschern können die Scheiben von innen beschlagen sein und sind fast immer die Fußbodenteppiche nass.

Kühlmittel hat einen distinktiv „fischigen“ Geruch und das (kalte) Kühlmittel fühlt sich ölig zwischen den Fingern an.

Behebungsgrund: Ohne Kühlmittel drohen kapitale Motorschäden bis hin zur völligen Zerstörung. Daher beim Bemerken keinesfalls los- oder weiterfahren, sondern Abschlepper kontaktieren.

3. Ausgeschlagene Fahrwerksbauteile

Car wheel bottom view. Garage mechanic raised the car on the lift.
stock.adobe.com © PT88 #439403672

Über Stoßdämpfer, Federn, verschiedene Lager und Buchsen sowie bewegliche Aufhängungen nimmt das Fahrwerk zahlreiche Kräfte auf und sorgt erst dafür, dass ein teils mehrere Tonnen schweres Fahrzeug sicher in der Spur bleibt – und wird dadurch enorm belastet. Typischerweise schlagen die je nach Fahrwerksart dutzenden Teile nicht spontan aus, sondern in einem langwierigen Prozess. Heißt: Entweder bei einer jährlichen Inspektion oder der zweijährigen Hauptuntersuchung werden Schäden sowieso entdeckt.

Dennoch kann es aus unterschiedlichen Gründen schon vorher zu einem plötzlichen Schaden kommen. Dann sind vor allem ein aufmerksames Gehör und Fingerspitzengefühl gefragt.

Erkennung: Da Fahrwerke aus so vielen Bauteilen bestehen, gibt es keinen einzelnen Hinweis auf Schäden. Vielmehr sind es verschiedene Geräusche und spürbare Bewegungen:

  • Unruhiges Fahr- und Lenkverhalten
  • Vibrierendes oder „stotterndes“ Gefühl beim Bremsen
  • Wummernde, summende, wimmernde oder klopfende Geräusche in bestimmten Fahrzuständen oder Geschwindigkeitsbereichen
  • Metallisch „klickende“ Geräusche beim Anfahren

Ein ebenfalls deutlicher Hinweis: Ist das Fahrzeug aufgebockt, haben die freihängenden Räder beim manuellen Rütteln ein merkliches Spiel.

Behebungsgrund: Ausgeschlagene Fahrwerksteile reduzieren die Fahrstabilität und somit die Sicherheit beträchtlich. Es kann zwar noch weitergefahren werden, jedoch nur mit äußerster Vorsicht und reduziertem Tempo. Der Werkstattbesuch sollte rasch erfolgen, weil ein ausgeschlagenes Bauteil Folgeschäden verursachen kann.

4. Ölverlust

Traces of leaking engine oil. The car is raised on a lift, the c
stock.adobe.com © Орлов Александр #300691546

Das Öl im Motor, ferner die Schmierstoffe im Getriebe sowie weiteren Antriebsbauteilen, hat eine ähnliche Funktion wie das Kühlmittel. Es nimmt überschüssige Wärme auf. Ferner sorgt es für eine Schmierung von zahllosen Bauteilen und übt eine reinigende Funktion aus, weil es Schwebstoffe bindet, die anderweitig bewegliche Bauteile schädigen können – vor allem beim Motoröl ist das der Fall.

Dementsprechend sind die Gefahren bei Ölverlust ganz ähnlich wie diejenigen bei einem Kühlmittelverlust. Allerdings liegt der Fokus hierbei deutlich auf der reduzierten Schmierung, die bei den beweglichen Bauteilen massive Schäden oder sogar unkontrolliertes Blockieren zur Folge haben kann.

Erkennung: Ölverluste lassen sich hauptsächlich durch entsprechende Tropfen oder gar Pfützen unter dem Fahrzeug erkennen. Hat das Fahrzeug eine Öldruckanzeige (eher selten) dann sinkt der Wert während der Fahrt stark ab. Weitere Hinweise ergeben sich durch eine aufflammende Ölstands- oder -druckleuchte sowie zu wenig Öl am Messstab. Allerdings gilt dies nur für das Motoröl. Getriebeöl lässt sich nur in Werkstätten messen; Verluste zeigen sich nur durch Tropfen und Pfützen.

Wichtig: Gab es beim Überfahren von holprigen Wegen (etwa Feldwegen) einen hörbaren Schlag unter dem Motorraum, sollte sicherheitshalber ein Blick unter das Triebwerk erfolgen. Setzt das Fahrzeug auf solchen Wegen auf, kann die ganz unten liegende Ölwanne durchschlagen werden.

Behebungsgrund: Bereits einige Tropfen Öl sind bereits im Höchstmaß umweltrelevant, da sie das Grundwasser vergiften können – bitte daher mit Sägemehl oder ähnlichen Materialien aufnehmen. Generell kann jeder Ölverlust die Bauteile unnötig belasten. Bei größeren Verlusten drohen zudem kapitale Schäden.

Idealerweise sollte das Fahrzeug gar nicht mehr bewegt werden. Schon, um unkontrolliertes Abtropfen auf die Straße zu vermeiden.

5. Überzogene Zahnriemenintervalle

Offenliegender Zahnriemen
stock.adobe.com © sibbilb #78217286

Überzogene Zahnriemenintervalle gelten nicht als Schaden im eigentlichen Sinn, aber dennoch etwas, das höchster Aufmerksamkeit bedarf, weil Nichtbeachtung zu einem kapitalen Motorschaden führen kann. Bei einem PKW-Motor ist es aus technischen Gründen nötig, die auf- und abfahrenden Kolben zusammen mit den sich öffnenden und schließenden Ventilen des Brennraumes abzustimmen. Geschieht das nicht, könnte ein auffahrender Kolben gegen ein offenstehendes Ventil schlagen – was den gesamten Motor zerstören kann.

Bei vielen Motoren wird dieses Timing durch einen Zahnriemen sichergestellt. Eine Art Keilriemen mit quer laufenden Rippen oder Zähnen auf der Innenseite. Er läuft über entsprechende Riemenscheiben der Kurbel- und Nockenwelle(n) und verbindet diese mechanisch – nur so können überhaupt die vier Takte des Motors funktionieren.

Zahnriemen altern jedoch durch Laufleistung und unvermeidbare Alterungsprozesse des Materials. Dadurch können sie nachlängen, Zähne überspringen oder im Extremfall sogar reißen. Ersteres verstellt die präzise justierten Abläufe des Motors, letzteres setzt ihn völlig aus.

Erkennung: Normalerweise geben ein ausgefülltes Scheckheft oder zumindest vergleichbare Aufkleber im Motorraum Hinweise. Ist jedoch beides (insbesondere bei Gebrauchtfahrzeugen) nicht vorhanden, so sollte aus Vernunftgründen ein Werkstatttermin vereinbart und das Fahrzeug nur noch dorthin gefahren werden – starke Lastwechsel möglichst vermeidend.

Ein gelängter oder überspringender Zahnriemen lässt sich an einem urplötzlich unrunden, holprigen Motorlauf erkennen – bitte raschestmöglich abstellen. Reißt ein Zahnriemen hingegen, fällt das Triebwerk sofort aus. Beides kann zwar auch andere Ursachen haben, ist jedoch beim Zahnriemen ein untrüglicher Hinweis.

6. Aufflammende Ladekontrollleuchte

Discharged battery warning light in car dashboard. 3D rendered i, Discharged battery warning light in car dashboard. 3D rendered illustration. Close up view.
stock.adobe.com © vchalup #121798121

Sowohl Benziner als auch Dieselmotoren benötigen im Betrieb andauernd Strom. Beim Benziner unter anderem zur Versorgung der Zündkerzen, ohne die nichts läuft und sowieso für sämtliche Sensoren und Aktoren und nicht zuletzt den Anlasser.

Aus diesem Grund treibt der Motor im Betrieb den Generator („Lichtmaschine“) an. Er erzeugt elektrischen Strom, der in die Batterie eingespeist wird und von dort an die Verbraucher geleitet wird.

Wird durch einen Schaden kein Strom mehr erzeugt, bleibt nur noch das, was in der Batterie vorhanden ist. Eine gewisse Fahrstrecke ist zwar noch möglich, irgendwann geht dem Fahrzeug jedoch unweigerlich „der Saft aus“.

Hauptsächlich kommen dafür zwei Schäden in Betracht:

    • Der Generator selbst wurde aus irgendeinem Grund beschädigt
      oder
    • an irgendeinem Punkt wurde eine Leitung unterbrochen – ebenfalls aus unterschiedlichen Gründen.

Erkennung: Sofern das Auto läuft, lässt sich ein solcher Schaden meist nur durch eine aufflammende oder nach dem Start nicht ausgehende rote Batteriekontrollleuchte erkennen – eine stilisierte Fahrzeugbatterie mit Plus- und Minus-Symbolen.Weitere Hinweise können eine dunkler/trüber werdende Fahrzeugbeleuchtung sein oder das Ausfallen von anderen elektrischen Verbrauchern wie etwa das Radio.

Behebungsgrund: Ohne Reparatur ist das Auto schlicht nicht mehr fahrfähig. Flammt die Kontrollleuchte auf, sollte daher möglichst schnell eine sichere Haltemöglichkeit angesteuert werden. Danach alles ausschalten, damit der verbliebene Batteriestrom für die Warnblinkanlage genutzt werden kann.


Weiteres in der Rubrik Sonstiges und auf der Seite Sonstiges in und um München.