header suchen
Bei Facebook enmpfehlen...
Bei Twitter enmpfehlen...
Via Whatsapp enmpfehlen...
Der Schwabe soll von Natur aus ein Sparfuchs sein. Stimmt das wirklich? Wenn ja, was ist sein Geheimnis? Bild: © Alexas_Fotos / pixabay

Mit diesen Tricks kann man Sparen wie die Schwaben!

23. Juni 2021

Wir Schwaben seien ein ganz besonderes Volk innerhalb der Bundesrepublik Deutschland – gut, dass wir unser eins sicherlich schon immer irgendwie klar. Allerdings gelten wir auch als echte Sparfüchse. Aber warum ist das eigentlich so? Und welche Spartricks kennen wir, die unsere Mitbürger im Lande womöglich nicht kennen? Wir haben einen etwas genaueren Blick auf schwäbischen Reichtum und unsere Sparpolitik – wenn es diese denn gibt – geworfen. Heraus kam ein, wie kann es anders sein, ein Ergebnis der „etwas anderen Art“, Schwäbisch halt.

Es wurde schon reichlich darüber sinniert, was typisch Schwäbisch sei. Zweifelsohne gibt es darauf äußerst viele Antworten, ob sie alle stimmen, zum Teil richtig oder gänzlich falsch sind, nun, das dürfte sich jeder selbst beantworten müssen. Allgemein hält sich aber der Glaube, dass wir Schwaben fleißig und hart arbeitende Menschen seien. Zumindest solch einen „Vorurteil“ dürfte sich niemand verschließen wollen. Doch da gibt es noch mehr.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden


Wie genau ticken eigentlich die Schwaben? So ticken die Schwaben – angeblich!

In Schwaben soll es den meisten Menschen vor allen Dingen finanziell sehr gutgehen. Auch dies mag sein. Der Volksmund jedenfalls meint, dies gehe einzig und allein auf die schwäbische Sparsamkeit zurück. Glücklicherweise sagt man aber auch über uns Schwaben, dass wir äußerst gute und hilfreiche Ratschläge gäben. Wenn dies so ist, stellt sich folgerichtig die Frage: Wie spart man wie ein Schwabe?

Schwäbischer Reichtum – was ist das eigentlich?

Wer in unserer heutigen digitalen Welt nicht imstande ist, sein Geld beisammenzuhalten, also zu sparen, der dürfte – leider – selbst daran schuld sein. Eine einfache Google-Suche mit Begriffen wie „Sparen“, „Rabatte“, „Gutscheine“ oder ähnliche Suchbegriffe genügt und schon dürfte man auf einem der zahlreichen Sparportale im Internet landen.

Meist ist dann nicht einmal eine Registrierung oder die Angabe personenbezogener Daten vonnöten, um Gutscheine, Rabattcodes für Online-Shops, Gratis-Probeartikel oder gar vollkommen Kostenloses von Schulequipment bis zu Naschartikeln zu erhalten. Da freut sich zweifelsohne der große wie auch kleine Geldbeutel.

Doch was jeder kann und jeder weiß, ist logischerweise nicht typisch und allein Schwäbisch. Selbst der Besuch von Veranstaltungen mit freiem Eintritt in München und Umgebung ist nichts, auf das in anderen Regionen gleichermaßen andere Menschen nicht ebenso kommen würden. Was also ist nun schwäbischer Reichtum?

Für viele Menschen aus dem Schwabenländle dürfte ihr persönlicher Reichtum nichts oder zumindest nur wenig mit Zahlen, Geld oder Wertgegenständen zu tun haben. Für viele Schwaben liegt ihr ganz persönlicher Reichtum nicht in Vermögen und Besitz, sondern in ihrer Kultur, in ihrer Historie, mitunter sogar in ihrer ganz individuellen Mundart, die für die meisten Nicht-Schwaben gewissermaßen ein geheimnisvolles Buch mit sieben Siegeln bleibt.

Schwaben und ihre reich(haltig)e Geschichte und Historie

Heutzutage ist es leider insbesondere bei vielen jüngeren Generationen der Fall, dass sie nicht viel über ihre eigene regionale Geschichte wissen. Das ist schade, denn tatsächlich entgeht einigen jungen Menschen dadurch ein großer wie spannender Wissensschatz.

Wer nämlich kennt heute noch den Namen Graf Eberhard im Bart, der Mitte bis Ende des 15. Jahrhunderts lebte? Nur wenige Jungspunde werden diesen Namen kennen, dabei studieren sie womöglich gerade an der von ihm gegründeten Tübinger Universität, die nicht erst seit der Corona-Pandemie in ganz Deutschland bekannt ist.


Oder wer weiß denn in unserer Gegenwart noch, auf welchen Schwaben die Aussage, „dass der Grips der Landeskinder der einzige natürliche Reichtum Württembergs ist“, zurückgeht? Es dürften nur wenige Menschen sein, die diese Aussage überhaupt noch kennen, noch deutlich weniger Menschen dürften wissen, dass es der im 16. Jahrhundert lebende Herzog Christoph von Württemberg war, der zu dieser Erkenntnis kam.

Dieser Christoph von Württemberg war es übrigens auch, der im Jahr 1559 als einer der ersten die allgemeine Schulpflicht einführte und somit verantwortlich war, dass im Herzogtum Württemberg selbst Bauern schon lesen und schreiben konnten, während einige Hochgeborene in den deutschen Metropolen noch keinen Buchstaben entziffern konnten.

Es dürfte also insbesondere das kulturelle Erbe der Schwaben sein, der gemeint ist, wenn vom schwäbischen Reichtum die Rede ist. Dieser kulturelle Reichtum ist aber natürlich nicht bloß auf die Geisteswissenschaft und Historie bezogen, sondern natürlich auf Natur und Land, Stadt wie Dorf, Fest und Handwerk, Schloss und Architektur bezogen

Reichtum kann man vom Schwaben erlernen – Sparen aber nicht

Wenn also davon die Rede ist, dem schwäbischen Reichtum nachzueifern, dass sollte man sich eher ein Geschichtsbuch schnappen, anstatt auf stupide Spartipps zu hoffen, die es wahrlich zur Genüge im World Wide Web zu finden gibt.

Zudem sollte man nicht vergessen, dass es ebenso schwäbische Eigenart ist, seinen Besitz oder auch Reichtum eben nicht prunkvoll und öffentlich zur Schau zu stellen. Gerade deswegen ist vielen Schwaben beispielsweise auch die örtliche „Outletcity“ Metzingen ein Dorn im Auge.

Im hier stattfindenden täglichen Fabrikabverkauf ließe sich zwar tatsächlich einiges an Geld beim Shoppen sparen, für viele Schwaben ist dieser überbordende Konsum aber dann doch zu viel – und er passt so gar nicht zur schwäbischen Genügsamkeit.

Der Metzingener Pfarrer Christoph Bayer beispielsweise sagte auch deswegen: „Die Art von Menschen, die zum Fabrikverkauf kommen, trifft man nicht in Metzingen.“ Auf die Frage eines Journalisten von der Zeitung DIE ZEIT, welche Menschen er denn genau meine, entgegnete er: „Leute, die signalisieren, wir können uns das leisten.“

Etwas spitzfindiger formuliert ließe sich natürlich auch sagen, dass der typische Schwabe zwar bestrebt ist, Reichtümer zu generieren, er es aber meist nicht vermag, diesen dann auch wieder auszugeben. Unter dem Strich ist doch aber genau dies die Definition des Wortes Sparen, oder?

Autor: Tobias Nagel


Weiteres in der Rubrik Sonstiges und auf der Seite Sonstiges in und um München.